Frauen, ergreift das Wort!

Die me­xi­ka­ni­sche Göt­tin Tlan­chana ist Vor­bild für diese „Si­rena“. Sie sym­bo­li­siert die weib­li­che Stärke.
(Foto: LUNAVIVA Schorn­dorf)

Kurz­mel­dung
Zum 110. In­ter­na­tio­na­len Frau­en­tag am 8. März ruft das Frau­en­fo­rum alle Schorn­dor­fe­rin­nen auf, ihre Träume, Ideen und For­de­run­gen in ei­nem Kurz­vi­deo mit­zu­tei­len.

Sämt­li­che Ein­sen­dun­gen wer­den von Si­mona Lindacher zu ei­nem Bei­trag zu­sam­men­ge­stellt, der am In­ter­na­tio­na­len Frau­en­tag auf Face­book ver­öf­fent­licht wird.

Nach­dem aus ak­tu­el­lem An­lass eine Ver­an­stal­tung an die­sem Tag, wie sie bis­her im­mer üb­lich war, aus­fällt, soll mit die­ser Ak­tion ein Er­satz ge­schaf­fen wer­den, um „dem Kampf um die Gleich­stel­lung zu­min­dest on­line Raum zu ge­ben“, wie Fo­rums­spre­che­rin An­drea Sie­ber mit­teilt.

Die ein­zel­nen Vi­deos sind per Whats­App un­ter der Num­mer [s.u.] ans Frau­en­fo­rum zu schick­ten. Ein­sen­de­schluss ist Diens­tag, 2. März.

An­mer­kung der Red.:
Auf an­walt­li­che Auf­for­de­rung hin wurde die Te­le­fon­num­mer, die ur­sprüng­lich in die­sem Bei­trag an­ge­ge­ben war, ent­fernt.

Anna Eberhard

Ge­denk­tag
Heute vor 105 Jah­ren be­kam Anna Eber­hard von Würt­tem­bergs Kö­nig Wil­helm I. das Char­lot­ten­kreuz ver­lie­hen. Sie war im Ers­ten Welt­krieg für das Rote Kreuz ak­tiv und grün­dete den Land­wirt­schaft­li­chen Haus­frau­en­ver­ein in Schorn­dorf, den sie auch lei­tete. In die­ser Funk­tion or­ga­ni­sierte sie un­ter an­de­rem „Auf­klä­rungs­abende“ zum neu ein­ge­führ­ten Frau­en­wahl­recht 1918.

„Seine Ma­jes­tät der Kö­nig ha­ben ver­möge al­ler­höchs­ter Ent­schlies­sung vom 25. Fe­bruar nach­ste­hen­den Da­men und Her­ren das Char­lot­ten-Kreuz zu ver­lei­hen ge­ruht“ – so war am 1. März 1916 im „Schorn­dor­fer An­zei­ger“ zu le­sen. Ins­ge­samt wur­den da sechs Män­ner und acht Frauen aus Schorn­dorf mit der brand­frisch ge­stif­te­ten Aus­zeich­nung für be­son­dere Ver­dienste in „der all­ge­mei­nen Kriegs­für­sorge“ ge­ehrt, un­ter ih­nen auch Ju­lie Krä­mer, Klara Palm, Emma Bäuchle und Frau De­kan Gme­lin. Und eben auch die „Land­wirts­gat­tin“ Anna Eber­hard.

„Anna Eber­hard“ wei­ter­le­sen

Neue Bürgermeisterin: Patrizia Rall

(Foto: pri­vat)

Kurz­mel­dung
Die 31jährige Pa­tri­zia Rall wurde am Sonn­tag zur neuen Bür­ger­meis­te­rin in All­mers­bach im Tal ge­wählte. Sie er­hielt 75,56 Pro­zent der Stim­men bei ei­ner Wahl­be­tei­li­gung von 48 Pro­zent.

Ihr Vor­teil ge­gen­über Mit­be­wer­ber Fa­bian Schüle war, dass sie be­reits seit 2015 das Haupt­amt in der Ge­meinde lei­tet. Zu­vor hatte die Ru­ders­ber­ge­rin nach ih­rem Stu­dium in „Pu­blic Ma­nage­ment“ Pra­xis­er­fah­rung als per­sön­li­che Re­fe­ren­tin des Göp­pin­ger Ober­bür­ger­meis­ters ge­sam­melt.

Mehr Kin­der­be­treu­ungs­plätze und ein Wo­chen­markt im Ort sind ihre wich­tigs­ten Pro­jekte als Nach­fol­ge­rin von Schul­tes Ralf Wör­ner, der in Ru­he­stand geht. Ein „of­fe­nes Ohr“ für die An­lie­gen der 4.828 Ein­woh­ner in der Ge­meinde ge­hört über­dies zu ih­rem An­spruch.

Sie ist die 6. Frau, die im Rems-Murr-Kreis in das Bür­ger­meis­ter-Amt ge­wählt wurde: ne­ben Irm­traud Wie­der­satz, die in Burg­stet­ten eben­falls zu­vor dort Haupt­amts­lei­te­rin war, Mar­tina Fehr­len in Ur­bach, Katja Mül­ler in Kai­sers­bach, Sa­bine Welte-Hauff in Aspach und Fell­bachs Ober­bür­ger­meis­te­rin Ga­briele Zull.

1,6 Millionen Euro für Citymanagement

Nach­trag zum Kom­men­tar „Ent­frem­det“ vom 18. Fe­bruar 2021
Eine Le­se­rin hat dar­auf auf­merk­sam ge­macht, dass der Ei­gen­be­trieb „Ci­ty­ma­nage­ment“ laut Haus­halts­plan­ent­wurf (Seite 855) so­gar über ei­nen jähr­li­chen Etat von 1,6 Mil­lio­nen Euro ver­fügt, wo­von al­lein rund eine halbe Mil­lion Euro für Per­so­nal­kos­ten aus­ge­wie­sen ist.
Die 100.000 Euro sind nur das Stamm­ka­pi­tal.
Vie­len Dank für die­sen Hin­weis!

Entfremdet

Kom­men­tar
Un­längst hat der Ge­mein­de­rat der Grün­dung ei­nes Ei­gen­be­triebs „Ci­ty­ma­nage­ments“ zu­ge­stimmt, für das 100.000 Euro un­se­rer Steu­er­gel­der ein­ge­setzt wer­den [dazu s. Nach­trag „1,6 Mil­lio­nen…]. Ziel ist, die In­nen­stadt mit Le­ben zu er­fül­len, und da­mit die Men­schen nicht noch mehr im In­ter­net kau­fen. Jetzt hat die Ver­wal­tung den Krä­mer­markt im März ab­ge­sagt. Ja was denn nun?

Ach so, die In­nen­stadt­ge­schäfte wür­den da­von nicht pro­fi­tie­ren. Ok, das ist ein be­rech­tig­ter Ein­wand. Aber was ist mit den üb­ri­gen Men­schen hier? Sind sie nur Num­mern und Zah­len, nach de­nen die Stadt Steu­er­gel­der zu­ge­schrie­ben be­kommt? Wer­den sie nur noch als Sta­tis­ten wahr­ge­nom­men? Kürz­lich hieß es aus dem Rat­haus, dass man auf den Bän­ken am Markt­platz nicht mehr sit­zen darf. Die Bänke ge­hör­ten zwar zum Stadt­bild, of­fen­bar aber nicht für die Men­schen selbst hin­ge­stellt. So, als fun­gier­ten diese le­dig­lich, um je­nes Stadt­bild auf­zu­hüb­schen. Es scheint, dass der Lock­down und so­mit der feh­lende Be­su­cher­ver­kehr auch in der Ver­wal­tung seine Spu­ren hin­ter­las­sen und de­ren An­ge­stellte von der Be­völ­ke­rung ent­frem­det hat.

„Ent­frem­det“ wei­ter­le­sen

Ein Zitat

„Da sagt er dasselbe wie unsere Andrea am 30.10.2020 bei ihrer Anmoderation ab Min 1:40. Ist der OB nun auch ein Querdenker, ein Reichsbürger, Rechtsradikaler oder muss er gar vom Verfassungsschutz beobachtet werden?“

Kom­men­tar ei­nes Quer­den­kers auf Face­book zum „Ret­tet die In­nen­städte“-Ap­pell des Ober­bür­ger­meis­ters: „Der Han­del in den Städ­ten ist schon auf der In­ten­siv­sta­tion.“

Marie Schmid

Das von ihr ge­stif­tete Kir­chen­fens­ter im Chor der Stadt­kir­che

Ge­denk­tag
Heute vor 120 Jah­ren starb Ma­rie Schmid. Sie ist die Be­grün­de­rin des Schorn­dor­fer Ma­ri­en­stifts, das 1903 als „Pfarr­töch­ter­heim“ be­gann. Da­für hatte sie ihr statt­li­ches Wohn­haus in der Jo­hann-Phil­ipp-Palm-Straße 22 (ge­gen­über Ban­tel) nach ih­rem Tod zur Ver­fü­gung ge­stellt. Es bot Platz für zehn bis zwölf Stifts­fräu­lein.

Nach dem Tod ih­rer Toch­ter hatte sie be­reit ein Kir­chen­fens­ter ge­stif­tet. Es ist das rechte Große im Chor der Stadt­kir­che und be­zieht sich auf ei­nen Text aus dem Mar­kus­evan­ge­lium (Mk 5,41): „Ta­lita Kumi“ – „Mäd­chen, steh auf!“

Ma­rie Vreede wurde 1814 als Toch­ter ei­nes Fa­brik­be­sit­zers in Hol­land ge­bo­ren. Ihre Mut­ter stammte aus Würt­tem­berg, und ihre Schwes­ter war in Groß­hepp­ach ver­hei­ra­tet, wo Ma­rie den zehn Jahre äl­te­ren Rechts­kon­su­len­ten Carl Hein­rich Vic­tor Schmid ken­nen­lernte. Nach der Hei­rat 1833 zog sie mit ihm nach Schorn­dorf in das Haus Haupt­straße 22.

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Protest im Supermarkt

Kurz­mel­dung
Am Sams­tag ging eine Frau in ei­nem Win­ter­ba­cher Su­per­markt ein­kau­fen – vor­schrifts­mä­ßig mit Mund-Na­sen-Be­de­ckung. Al­ler­dings trug sie auch ein Schild um den Hals: „Ich trage diese Maske nur aus Zwang. Weil ich mir sonst nichts zu es­sen kau­fen kann.“ Dar­auf­hin stellte der In­ha­ber des Su­per­markts sie vor die Wahl, ent­we­der das Schild ab­zu­neh­men, oder sei­nen La­den zu ver­las­sen. Sie ent­schied sich für Letz­te­res. Als sie das Schild um­drehte, stand dort ein Zi­tat von Coco Cha­nel: „Die al­l­ermu­tigste Hand­lung ist im­mer noch, selbst zu den­ken. Laut.“

Amalie von Furtenbach

Ge­denk­tag
Heute vor 26 Jah­ren starb die Schrift­stel­le­rin Ama­lie von Fur­ten­bach. Ihre Im­pres­sio­nen vom Le­ben in Schorn­dorf vor 100 Jah­ren be­geis­tern bis heute.

Am 19. Juni 1901 er­blickte sie in He­bron, La­bra­dor, das Licht der Welt, als ers­tes Kind von Fried­rich Nestle, der dort im Mis­si­ons­dienst der Herrn­hu­ter Ge­meine stand. Ihre Mut­ter war die Apo­the­kers­toch­ter Emi­lie Weis­mann, die er am 12. Juli 1900 in de­ren Hei­mat­ort Wil­helms­dorf ge­hei­ra­tet hatte.

Aus dem Brief ei­nes an­de­ren Mis­sio­nars er­fährt man über die kli­ma­ti­schen Ver­hält­nisse in La­bra­dor: „Schon am 19ten Nov. wa­ren un­sere Buch­ten mit gang­ba­rem Eis be­legt, wel­ches erst am 27ten Juny wie­der weg­ging. Der Win­ter war an­hal­tend streng; doch stieg die Kälte nicht über mi­nus 36 Grad Cel­sius. Ei­nem wei­te­ren Mis­sio­nars­brief von dort ist zu ent­neh­men: „Das bi­schen Som­mer, das wir hat­ten, war meis­tens Re­gen, Ne­bel, und im­mer­wäh­rende Eis­luft.“

„Ama­lie von Fur­ten­bach“ wei­ter­le­sen
schoblatt.de