Ankündigung
Das Frauenforum Schorndorf lädt am Mittwoch, 14. Oktober, zu einem Netzwerktreffen ins „Zentrum für internationale Begegnung“ (ZIB), ehemals Schlachthausgaststätte. Hauptthema des Abends: „Corona – Krise der Frauen“.
„Gerade Frauen betrifft die Pandemie-Lage besonders“, erklärt Forumssprecherin Andrea Sieber. Das Treffen will daher die Möglichkeit bieten, sich über diese neuartigen Probleme untereinander auszutauschen, nicht zuletzt auch mit hilfreichen Tipps und Strategien.
Andere Fragen sollen dadurch freilich nicht unterdrückt werden. Herzlich willkommen sind alle Frauen und alle Frauenthemen. Es wird um Anmeldung vorab gebeten unter (E‑Mail öffnen).
Beginn ist um 19.30 Uhr.
Literatur-Nobelpreis für Louise Glück
Die amerikanische Lyrikerin Louise Glück (77) bekommt den diesjährigen Nobelpreis für Literatur. Hier ein Auszug aus ihrem Gedicht:
„Persephone the Wanderer“:
She does know the earth
is run by mothers, this much
is certain. She also knows
she is not what is called
a girl any longer. Regarding
incarceration, she believes
she has been a prisoner since she has been a daughter. […]
Scholars tell us
that there is no point in knowing what you want
when the forces contending over you
could kill you. […]
Der Nobelpreis 2020 für Chemie geht an die Französin Emmanuelle Charpentier (seit 2018 Leiterin der Max-Planck-Forschungsstelle für Infektionsbiologie in Berlin) und die US-amerikanischen Biochemikerin Jennifer Doudn, mit der sie die von ihr entdeckte Gen-Schere weiterentwickelte.
Vor den beiden bekamen erst fünf Frauen diesen Preis für Chemie. Die bekannteste darunter ist Marie Curie sowie deren Tochter Irène, die ihn 1911 bzw. 1935 erhielten. Marie Curie hatte sich durch ihre Forschung über „Strahlungsphänomene“ bereits im Jahr 1903 den Nobelpreis in Physik erworben.
Solidarität statt Profite in der Pflege
„Für die Pflege auf die Straße“ lautete das Motto der Kundgebung vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und Ver.di, zu der heute rund 50 Menschen auf dem Oberen Marktplatz erschienen.
„Nach Ausbruch der Pandemie wurde schnell klar, wie unvorbereitet das Gesundheitssystem war“, sagte dort Sabine Diener, Betriebsrätin der Rems-Murr-Kliniken. Obwohl die Regierung dies bereits seit 2012 gewusst habe, „wurde das Gesundheitssystem seither privatisiert und ausgeschlachtet“. Die Folge: Es habe nicht genug Schutzkleidung gegeben: „Wir wurden in diesen Krieg geschickt ohne ausreichende Waffen. Wir haben uns wie Kanonenfutter gefühlt.“
„Solidarität statt Profite in der Pflege“ weiterlesenRosine Abel
Gedenktag
Heute vor 211 Jahren starb Rosine Abel.
Sie war die Tochter des Schorndorfer Stadtschreibers Schmid und heiratete 1786 (mit 21 Jahren) Jakob Friedrich Abel, der als Lehrer von Friedrich Schiller bekannt ist.
Luise Rosine Wilhelmine Schmid wurde am 2. Juni 1765 in Schorndorf geboren. Als Tochter des Amts- und Stadtschreibers hatte sie Zugang zu „männlicher“ Bildung, d. h. neben Latein und Französisch auch zu Naturwissenschaften. Sie nahm am Unterricht ihrer Brüder teil und erhielt zusammen mit Karoline Paulus bei deren Cousin (und späteren Ehemann) H.E.G. Paulus Privatunterricht. Dieser beschrieb sie als „nach sittlicher Bildung strebend“.
„Rosine Abel“ weiterlesenInfo-Veranstaltung „Klima-Entscheid Schorndorf“
Ankündigung
Da sie es als „verzagt und völlig unzureichend“ ansieht, wie die Politik den Klimawandel abwehren will, hat sich in Schorndorf eine Gruppe gebildet, die das nun selbst in die Hand nimmt. Zwölf Personen haben sich nach dem Konzept von GermanZero.org zusammengeschlossen, um „für unsere Kinder und Enkel eine lebenswerte Zukunft zu gestalten“.
Ziel ist, die Stadtverwaltung per Bürgerentscheid zu mehr Einsatz für dieses Thema zu motivieren. Ein „Klimastadtplan“ soll aufzeigen, welche Maßnahmen vor Ort notwendig sind, damit der CO2-Ausstoß genügend reduziert wird.
Am Freitag, 9. Oktober, wird dieser Plan in der VHS im großen Saal vor- und zur Diskussion gestellt. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr.
Zudem hält am Freitag, 16. Oktober, die Biologin Dr. Maiken Winter einen Vortrag zu diesem Thema in der Künkelinhalle. Er beginnt um 19 Uhr. Anschließend soll auch dort eine Diskussion über das hiesige Projekt erfolgen.
Eingeladen sind alle, die sich informieren wollen oder aktiv einbringen möchten, wie etwa bei der Umsetzung (z.B. durch das Sammeln von Unterschriften) und durch finanzielle Unterstützung.
(Mehr Info dazu: hier)
Dr. Ilse Beisswanger
Gedenktag
Heute vor 35 Jahren starb Dr. Ilse Beisswanger. Sie war die erste Richterin in Württemberg und stammte aus der Familie der hiesigen Löwenbrauerei.
Ihre Mutter Auguste, geb. Riehle, wurde in der Stadt „d‘ Schultesse“ genannt, weil sie den Schultheiß von Geradstetten, Heinrich Gottlob Beisswanger, geheiratet hatte. Vielleicht auch deshalb, weil ihr Mann sich im Jahr 1903 um das Amt des Stadtschultheiß hier in Schorndorf beworben hatte. Er bekam auch die Mehrheit der Stimmen, war aber der örtlichen Obrigkeit nicht genehm, so dass diese so lange wählen ließ, bis er schließlich seinem Mitbewerber Raible unterlag.
Möglicherweise war diese Erfahrung des Vaters der Grund für seine Tochter Ilse, Rechtswissenschaft zu studieren.
Kein blindes Vertrauen
Kommentar
Kaum zu glauben, aber tatsächlich wahr: Der Gemeinderat sollte am Donnerstag feststellen, dass bei Sabine Berger ein „wichtiger Grund“ für ihr vorzeitiges Ausscheiden als Stadträtin vorliegt, ohne den Sachverhalt überhaupt zu kennen.
Es ist unfassbar: Das Gremium sollte etwas beurteilen, das es gar nicht beurteilen kann. Es sollte blind der Vorgabe des Oberbürgermeisters folgen. Demokratie sieht anders aus.
Stadträtin Berger ausgeschieden
Kurzmeldung
Stadträtin Sabine Berger (SPD) gehört mit Datum 1. Oktober nicht mehr dem Gemeinderat an. Ihr Antrag auf Ausscheiden wurde in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag mit 14 Stimmen angenommen. Es gab 3 Gegenstimmen und 11 Enthaltungen.
Das Gremium bescheinigte ihr, dass für diesen Antrag „ein wichtiger Grund gemäß § 16 Abs. 1 der Gemeindeordnung für Baden-Württemberg vorliegt.“
In der Sitzung wurde von einem Stadtrat kritisiert, dass der Gemeinderat diesen Grund nicht kenne.
Der Oberbürgermeister erklärte, Sabine Berger habe ihr Anliegen in einem „Sechs-Augen-Gespräch“ mit ihm und der stellvertretenden Fachbereichsleiterin für Kommunales, Sonja Schnaberich-Lang, „sehr begründbar“ dargelegt.
Sabine Berger ist die dritte Person, die seit der Wahl im Mai 2019 ihr Amt nicht mehr ausübt. Im September 2019 war Peter Erdmann (FDP) verstorben, und ihr Ehemann Thomas Berger (SPD) verließ das Gremium im Mai 2020. Durch das Nachrücken von Hans Ulrich Schmid ist der Frauenanteil im Schorndorfer Gemeinderat von rund 44 Prozent auf knapp 41 Prozent gesunken.
Am Rande bemerkt
Kurzglosse
Gemeinderatssitzung in der Künkelinhalle unter „Corona-Bedingungen“ heißt nicht nur, dass dort alle Anwesenden Abstand zueinander wahren müssen, sondern auch, dass am Eingang eine Fieberkontrolle stattfindet.
Da richtet einem also ein netter junger Mann ein Gerät Richtung Stirn, und sagt kurz drauf: „Sie können rein.“ Man kommt sich vor wie bei Petrus an der Himmelstür. Man ist dankbar, dass die Messung nicht an anderer Körperstelle vorgenommen wird, wie man es noch aus Kindheitstagen kennt. Und man ist erleichtert. Denn ein negativer Bescheid hätte sicherlich großes Ungemach nach sich gezogen.
Dann aber staunt man: Da kommt ein Mann an, ordnungsgemäß mit Maske halb unkenntlich – und der muss sich offenkundig diesem Ritual nicht unterziehen.
„Ich bin Stadtrat“, sagt er.
Oh, denkt man, gibt es hier Menschen 1. und 2. Klasse?!
Dann aber fällt einem zum Glück ein, dass man mal was von einer „politischen Immunität“ gehört hat.
Offensichtlich erstreckt sich die auch auf Corona.