So stirbt ein Prestigeprojekt

Vor 40 Jahre war der Traum von ei­ner 50-Mil­lio­nen-Mark teu­ren Stadt­halle in Schorn­dorf end­gül­tig ge­platzt. Das ganze Pro­jekt scheint von An­fang an ver­korkst ge­we­sen zu sein, wie drei Gym­na­si­as­ten bei ih­rer Re­kon­struk­tion der Vor­gänge auf­ge­zeigt ha­ben. In Band 26 der Schorn­dor­fer Hei­mat­blät­ter ha­ben sie ihre Re­cher­che aus­führ­lich dar­ge­legt.

Von den Hö­hen­flü­gen des da­ma­li­gen Ober­bür­ger­meis­ters Ru­dolf Bay­ler samt sei­nem 50-köp­fi­gen Ge­mein­de­rat blieb nur die be­reits aus­ge­bag­gerte Bau­grube üb­rig, die schließ­lich voll Grund­was­ser lief. So schaffte sie es als „Lago bla­ma­bile“ so­gar in die Bild-Zei­tung. Dort mo­kierte man sich über den „teu­ers­ten See Deutsch­lands“, weil bis da­hin be­reits 5,3 Mil­lio­nen Mark an Steu­er­gel­dern ver­pul­vert wor­den wa­ren.

Die Au­toren Do­mi­nik Da­vid, Mar­cel Schind­ler und Mar­tin Abt schluss­fol­gern in ih­rer Ar­beit, dass der Stadt­hal­len­skan­dal ein Lehr­stück sei: „Schorn­dorf selbst lernte aus die­sem Skan­dal und wird in Zu­kunft ge­nauer auf­pas­sen, wenn Groß­pro­jekte ge­plant wer­den.“

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April! April!

Kurz­mel­dung
Die gest­rige Mel­dung über das Pro­jekt „Scho kor­rekt“ war ein April­scherz. Sämt­li­che An­ga­ben und Zi­tate darin sind aus­nahms­los frei er­fun­den, Ähn­lich­kei­ten zu an­de­ren kommunalpoliti­schen Vor­gän­gen rein zu­fäl­lig be­ab­sich­tigt.

Im vo­ri­gen Jahr hatte das „Schorn­dor­fer On­line-Blatt“ als April-Scherz die Kan­di­da­tur von Bri­gitte Al­din­ger zur Wahl des neuen Stadt­ober­haupts ver­kün­det. Nach­dem diese, wie sie sagt, dar­auf­hin sehr viel Zu­spruch er­hielt, ent­schloss sie sich, tat­säch­lich zu kan­di­die­ren.

Seien wir also ge­spannt, was mit dem Pro­jekt „Scho kor­rekt“ noch pas­sie­ren wird.

Projekt „Scho korrekt“ startet heute

Nach­dem sich der Welt­kon­zern „Zu­rich  Ver­si­che­rung“ vom „Z“ in sei­nem Logo trennt, weil rus­si­sche Sol­da­ten die­ses Zei­chen auf ihre Pan­zer ma­len, will Schorn­dorf eben­falls nicht zu­rück­ste­hen mit sei­ner So­li­da­ri­täts­be­kun­dung. Die Stadt solle im Rems-Murr-Kreis Vor­rei­ter sein in Sa­chen po­li­ti­scher Kor­rekt­heit, er­klärt Ober­bür­ger­meis­ter Bernd Hornikel, und ruft da­her am heu­ti­gen Frei­tag, 1. April, das Pro­jekt „Scho kor­rekt“ ins Le­ben.

Eine ei­gens ein­ge­rich­tete, fach­be­reichs­über­grei­fende Ar­beits­gruppe nehme sich ab so­fort die­ses heik­len The­mas an. Un­ter­stützt werde sie von zwei ex­ter­nen Be­ra­ter­fir­men. Gleich­zei­tig setzt Hornikel aber auch auf die „en­ga­gierte Bür­ger­schaft“, wie er sagt, die dem Rat­haus mel­den möge, wo Hand­lungs­be­darf be­steht.

Als ers­tes gehe es um den Zen­tra­len Om­ni­bus­bahn­hof (ZOB) und die Zen­tra­len Dienste der Stadt. Hornikel will sich hier für ein mög­lichst un­kom­pli­zier­tes Vor­ge­hen ein­set­zen, schlägt vor, das „Z“ ein­fach durch ein „C“ zu er­set­zen, und ver­weist in die­sem Zu­sam­men­hang auf die Or­tho­gra­phi­sche Kon­fe­renz von 1901 in Ber­lin. Er er­klärt, dass das Fremd­wort „cen­tral“ frü­her so­gar aus­schließ­lich mit „C“ ge­schrie­ben wurde.

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