Kommentar«
Sehr kurios: Vor einem Monat noch setzte sich die CDU-Fraktion im Gemeinderat für eine ergebnisneutrale Grundsteuer ein. Sie begründete das mit ihren Wahlversprechen gegenüber der Bürgerschaft. In der Sitzung vorige Woche aber stimmte sie gegen exakt dieses Anliegen und votierte für einen Hebesatz von 245 Prozent. Warum?
Weil der Antrag auf 230 Prozent von der AfD kam.
Das bedeutet, dass sie ihre eigenen Überzeugungen nur deshalb über Bord geworfen hat, weil eine andere Fraktion ihren Antrag wiederholte. Das ist besonders bitter, weil – im Unterschied zur vorherigen Sitzung – diesmal sämtliche CDU-RätInnen anwesend waren. So hätte dieser Antrag (mit der Unterstützung jener drei FDP/FW-Räte wie beim vorigen Mal) jetzt eine Mehrheit bekommen.
Es gibt Leute, die argwöhnen, dass es der CDU von Anfang an gar nicht ernst gewesen sei mit ihrem Antrag. Dass sie ihn nur aus taktischen Gründen gestellt hat, um anschließend sagen zu können: „Wir waren ja dafür, aber es hat nicht sollen sein!“. Wenn dem so wäre, braucht man sich nicht wundern über die zunehmende Politikerverdrossenheit in der Bevölkerung.
Selbst wenn dem aber nicht so ist, offenbart die CDU-Fraktion, dass sie lieber nach der Pfeife ihrer Partei-Oberen tanzt, als sich tatsächlich für die Belange von SchorndorferInnen einzusetzen. Noch schlimmer: Sie tanzt sogar nach der Pfeife von SPD und Grünen, die sie dafür verurteilen würden, einem AfD-Antrag zuzustimmen.
Vielleicht war es aber auch ganz anders, und sie haben diese Chance einfach nur verpennt.