Ankündigung«
Am heutigen Donnerstag, 5. Dezember, steht erneut die Grundsteuer-Erhöhung im Gemeinderat zur Debatte, nachdem in der vorherigen Sitzung weder der Wunsch der Verwaltung (dadurch 1,5 Millionen Euro mehr in die Stadtkasse zu bekommen), noch zwei Anträge von StadträtInnen für eine „ergebnisneutrale“ Umsetzung dieser Steuerreform eine Mehrheit fanden.
Drei Mitglieder der FDP-FW-Fraktion hatten mit ihrem Antrag das Wahlversprechen einlösen wollen, der Bürgerschaft zusätzliche Belastungen dieser Steuer-Reform zu ersparen. Zusammen mit der AfD-Fraktion und Matthias Nothdurft (BSS) kamen sie auf 8 Ja-Stimmen, 8 RätInnen enthielten sich, mit 16 Gegenstimmen wurde er abgelehnt.
Auch der CDU-Antrag wurde durch ein Patt von 16:16 Stimmen abgewiesen. Für ihn gestimmt hatten die 9 anwesenden CDU-Mitglieder, die AfD und jene 3 FDP/FW-Räte, die gegen eine Erhöhung sind. In der CDU-Fraktion fehlte an diesem Abend Matthias Müller-Eißfeldt.
Dem Antrag der Verwaltung war daraufhin das gleiche Schicksal beschieden: Er wurde durch Stimmengleichheit abgelehnt. Dabei hatte die CDU-Fraktion noch in der Sitzungspause beschlossen, genau das zu verhindern, indem sich zwei ihrer Mitglieder enthalten. Weil, wie Hermann Beutel erklärt: „Wir trotzdem nicht ohne Hebesatz dastehen wollten“. Denn die Steuerbescheide müssten Anfang Januar verschickt werden.
In der heutigen Sitzung bietet die Verwaltung nun einen Kompromissvorschlag an, zwischen ihrem ursprünglich gewünschten Hebesatz von 260 und dem der CDU von 230, nämlich 245 Prozent. Damit würde die Stadtkasse rund 800.000 Euro Mehreinnahmen erzielen.
Ein Antrag der Grünen bringt erneut den ursprünglichen Hebesatz von 260 ins Spiel. Tobias Schmid hält ihn für „unverzichtbar und auch vertretbar“ angesichts der „immensen Schwierigkeit, bei den Ausgaben zu sparen“. Nicht zuletzt wegen der hohen Kosten für die Beseitigung der Flutschäden vom Juni.
In „Schorndorf aktuell“ schrieb er vorige Woche, dass man nach diesem Starkregen mit seinen Folgen nicht mehr auf alte Wahlkampfaussagen beharren solle.
Er kritisiert, dass die CDU zwar einerseits die Steuern nicht erhöhen wolle, aber gleichzeitig beim Wiederaufbau nach den Flutschäden jetzt teure Kunstrasenplätze genehmigt habe. Darin sieht er eine „Bedienung von Klientel-Interessen“. Die Grünen ihrerseits haben gegen das knapp 800.000 Euro teure Projekt votiert.
In der heutigen Sitzung wird die Verwaltung dem Gemeinderat eine Liste vorlegen, wie sie die 800.000 Euro weniger an Einnahmen, die ihr Kompromiss-Antrag bedeutet, durch Einsparungen ausgleichen könnte. Einer dieser Vorschläge ist, dass 10.000 Euro für die Förderung politischer Frauenprojekte gestrichen werden. Dieser Etat war vom vorherigen OB als Trostpflaster eingerichtet worden, als er die Stelle der Frauenbeauftragten abgeschafft hat.
Im aktuellen Gemeinderat sind nur 9 Frauen vertreten, sie stellen damit 27 Prozent aller Mitglieder.
Die Sondersitzung ist öffentlich und beginnt um 19.30 Uhr.