Kurzmeldung«
Zwei Tage, nachdem das „Schorndorfer Bündnis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus“ am 30. Januar vor dem hiesigen Rathaus eine Demo unter dem Titel „Demokratie schützen!“ abhielt, veranstaltete auch der „Bund für Umweltschutz“ (BUND) in Stuttgart eine unter dem Titel „Wir sind die Brandmauer“.
Anlass war für beide, dass zuvor die AfD im Bundestag einem Antrag der CDU zur Migration zugestimmt hatte, was als Ende der „Brandmauer“ und somit Zeichen für einen „bundesweiten Rechtsruck“ gesehen wurde.
Der Staatsrechtler Volker Boehme-Nessler erklärte inzwischen gegenüber der „Welt“, dass „Vereine, die die Brandmauer-Demonstrationen mitorganisiert haben, nicht gemeinnützig handeln“. Denn diese Demos seien „einseitig parteipolitisch“, da sie sich „konkret gegen eine Partei gerichtet“ hätten, in diesem Fall: die CDU.
Bei der „Menschenkette“ am 30. Januar vor dem hiesigen Rathaus empfahl das Vorstandsmitglied des Bündnisses Gratian Riter den 450 Anwesenden, CDU-Wähler davon zu überzeugen, eine andere Partei zu wählen. Damit die CDU noch vor der Wahl so klein werde, dass es für die Koalition nicht reiche.
Sein „Zuruf an CDU-Stammwähler“ lautete: „Diesmal nicht!“ Und etwaige Mitglieder dieser Partei in der Menge forderte er auf: „Treten Sie aus!“
Vor einem Jahr hatte das Schorndorfer Bündnis bereits zu einer Kundgebung vor der Künkelinhalle aufgerufen, wo die AfD eine Veranstaltung abhielt. Für die Demo wurde mit einem Plakat geworben, auf dem „Keinen Raum der AfD“ stand.
Das Plakat ist auf der Homepage des Bündnisses nicht mehr zu finden. Dieser Internetauftritt ist ohnehin – im Vergleich zu anderen gemeinnützigen Vereinen – eher spartanisch gehalten: Frühere Aktionen fehlen dort ebenso wie die Satzung und die Vereinsregister-Nummer, unter der das Bündnis beim Amtsgericht eingetragen ist.
In seiner Satzung gibt der Verein an, dass er „ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke“ verfolgt und sich explizit als „überparteilich“ versteht.
An der Kundgebung in Stuttgart Anfang Februar hatten sich unter anderem auch „Omas gegen rechts“ beteiligt. Sie werden von der Bundesregierung mit Fördergeldern unterstützt.
Laut „Welt“ kritisiert der Rechtswissenschaftler Dietrich Murswiek, dass der Staat nicht mit Steuergeldern auf die öffentliche Meinungsbildung einwirken dürfe: „Er ist insbesondere im Vorfeld von Wahlen zu strikter Neutralität verpflichtet.“