
Kurzinterview
Acht KandidatInnen – acht Fragen. Am 7. November wählen wir ein neues Stadtoberhaupt. Die einzelnen BewerberInnen präsentieren sich auf ihren Homepages und Flyern von ihrer Schokoladenseite. Wir wollen sie hier aus der Sicht derer, die sie wählen, etwas genauer unter die Lupe nehmen.
Heute: Andreas Schneider
Der scheidende OB hatte Frauenpolitik zur Chefsache erklärt. Wie wollen Sie es damit halten?
Chefsache ist ein Begriff aus einer männerdominierten Welt und zu sehr auf einen Menschen bezogen, der an der Spitze steht. Mein Ansinnen: Die Frauen der Stadt und ihre Organisationen einzuladen, ihre Politik für Frauen selbst im Rahmen der Stadtpolitik umzusetzen. Dabei sollen sie die logistische und materielle Unterstützung der Stadt erhalten, die verfügbar ist.
Was sagen Sie denjenigen, die meinen: „Die da oben machen eh, was sie wollen!“?
Kann ich voll nachvollziehen. Doch in der Politik vor Ort können die Menschen Einfluss nehmen, wenn sie sich informieren, aktiv werden und Öffentlichkeit schaffen. Ich möchte Bürgerinnen und Bürger, die sich einmischen.
Welche Plätze und Straßen in der Altstadt werden Sie mit Namen bemerkenswerter Frauen versehen, und wer käme Ihrer Ansicht nach dafür in Frage?
Zuerst die noch namenlosen Plätze. Wie z.B. das ganze Areal in der Nähe des Stadtmauerrestes. Der Platz vor dem Hirschbrunnen könnte Kathrina Böschin-Platz heißen oder Ilse Beisswanger-Platz. Der Weg zwischen Bikes and Boards und dem Parkplatz an der Mauer Inge-Meisel oder Poolan Devi-Weg. Der Platz vor dem Engel in der G. Daimler-Straße wie dessen Frau. Ergibt sich im Rahmen des Umbau des Bahnhofsumfeldes eine Möglichkeit: Rosa Kamm-Platz.
Wie wollen Sie bei Jugendlichen die Freude an Büchern fördern?
Da würde ich die Expertise der Menschen einholen, die dazu mehr Wissen haben als ich. Ich selbst denke an Vorleseveranstaltungen in gemütlicher Atmosphäre im Freien. Oder den Schulen interessante Bücher zur Verfügung stellen.
Welcher Satz aus der Bibel ist ihre Lieblingsstelle?
Die dem Herrn vertrauen, schöpfen neue Kraft. Aus Jesaja.
Wie würden Sie die SchorndorferInnen und ihre Lebensart bezeichnen?
Das zu beantworten ist angesichts einer sehr heterogenen Gesellschaft schwierig. Schaffig trifft wohl für nahezu alle Schorndorferinnen und Schorndorfer zu.
Was fällt Ihnen zum Stichwort „Kinder“ ein?
Freude, Geschenk Gottes, Arbeit, Armut, Kinderbetreuung, Erziehung, Corona-Probleme.
Welches kluge Zitat bringt Sie wieder auf den Boden, wenn Sie drohen abzuheben?
Hochmut kommt vor dem Fall.