Ankündigung
Am heutigen Donnerstag, 8. Dezember, diskutiert der Verwaltungsausschuss über weitere Anträge der Rathausspitze, wie man mehr Geld in die Stadtkasse bekommt. Darunter: höhere Gebühren für Dienstleistungen des Rathauses und höhere Eintrittspreise für die Forscherfabrik. Kinder sollen dort künftig 3 Euro statt 2,50 Euro zahlen. Die Familienkarte soll 50 statt 40 Euro kosten.
Zudem will man die Betreuung in Kindertagesstätten auf 40 Wochenstunden herunterfahren. Dies würde Personalkosten in Höhe von 330.000 Euro einsparen. Betroffen von dieser Kürzung seien 189 Familien.
Gleichzeitig steigen die Ausgaben für Rathauspersonal durch Beförderungen (ab S. 477 im Haushaltsplan-Entwurf). So wird die Leiterin der „Stabsstelle Klimaschutz“ – keine zwei Jahre nach deren Einrichtung – um eine Besoldungsstufe höher entlohnt, ebenso die Assistenzstelle dort. Die 70-Prozent-Stelle des Radwegekoordinators (vom Land gefördert) wird auf eine Ganztagsstelle aufgestockt, was zu Lasten der Stadtkasse geht. Zudem habe es in der „Stabsstelle Digitalisierung“ personelle Zugänge gegeben, um die Verwaltung „zukunftsfähig“ zu halten.
Im Eigenbetrieb Citymanagement (Anfang 2021 gegründet) fallen insgesamt 100.000 Euro mehr Personalkosten an als dieses Jahr, weil jetzt „alle vorhandenen Stellen betragsmäßig eingeplant“ seien (ab S. 797 im Haushaltsplan-Entwurf). Sie belaufen sich nun insgesamt auf 644.000 Euro. Für Aktionen und Veranstaltungen werden dem Betrieb 1,5 Millionen Euro an Steuergeldern zur Verfügung gestellt, was 127.000 Euro mehr sind gegenüber diesem Jahr.
Akribisch aufgelistet wurde in einer 40 Seiten umfassenden Broschüre, wie viel Zeit die Rathausangestellten für einzelne Dienstleistungen aufbringen müssen. Um etwa einer Prostituierten eine Erlaubnis für ihr Gewerbe auszustellen, wird ein Stundensatz von 54,49 Euro angesetzt, um „kostendeckend“ zu arbeiten. Demnach wird jede angefangene Viertelstunde mit 13,60 Euro berechnet (bislang waren es 13,20 Euro pro Zeiteinheit).
Ein Kirchenaustritt kostet momentan noch 22,90 Euro „pro Fall“, ab nächstem Jahr 25,40 Euro, ein Leichenpass bisher 32 Euro, künftig 35 Euro, eine Trauung außerhalb des Standesamts dann 30,50 Euro statt 27,50 Euro, und die „Gestaltung einer Eventhochzeit“ wird fortan mit zwölf Euro mehr, nämlich 122 Euro berechnet.
Die Sitzung des Verwaltungsausschusses ist öffentlich. Sie findet im Rathaus statt und beginnt um 18 Uhr.