Ob das Ziegeleisee-Freibad künftig erst um 12 Uhr öffnet, abends nur noch bis 19 Uhr und an Tagen mit unter 23 Grad Luft- bzw. 18 Grad Wassertemperatur gar nicht, soll der Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstag, 20. April, beschließen. Ein entsprechendes Konzept wurde ihm vorgelegt, womit man sich Einsparungen von 100.000 Euro Personalkosten erhofft.
„Öffentliche Bäder leisten einen wertvollen Beitrag zur Daseinsvorsorge in unseren Städten“, erklärt der Bäder-Betrieb in seinem Bericht für den Stadt-Haushalt 2023 (Seite 789). Sie seien „unverzichtbar als Freizeit- und Gesundheitsangebot für alle Bevölkerungsschichten“. Zudem erfüllten sie „soziale und kommunikative Aufgaben“. Ganz konkret verfolge das Oskar Frech SeeBad ein „besonders bürgerorientiertes Konzept“. Dazu zähle auch die „kontinuierliche Weiterentwicklung des Angebots entsprechend den Wünschen und Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger“ und dies „zu sozialverträglichen Tarifen“.
Schwimmbäder sind immer ein Zuschussbetrieb. Bisher haben die Stadtwerke dieses Defizit ausgeglichen. Seit diese sich jedoch ihren neuen Firmensitz gebaut haben, schaffen sie das nicht mehr. Teuer zu stehen kam sie zudem die Einstellung von Marcus Bort als Geschäftsführer, der kurz darauf keine Lust mehr auf den Job hatte, aber – mangels vertraglicher Vereinbarung für diesen Fall – weiterhin bezahlt werden musste. Danach wurde die Stelle aufgesplittet für einen „kaufmännischen“ und einen „technischen“ Geschäftsführer, wodurch Geld für zwei Gehälter erwirtschaftet werden muss.
Übrigens will „City-Manager“ Lars Scheel diesen Sommer auf den Oberen Marktplatz extra Sand karren und verteilen lassen, um dort mit Sonnensegeln, Liegestühlen, Bar und „vielem mehr“ für ein „Strandfeeling“ zu sorgen.