Ankündigung«
Der Gemeinderat soll dem für Finanzen zuständigen Bürgermeister Englert die Ermächtigung erteilen, weitere 5 Millionen Euro Schulden für die Stadt aufnehmen zu dürfen.
Dem Nachtragshaushalt, den die RätInnen in der Sitzung am heutigen Donnerstag, 14. November, absegnen sollen, ist zu entnehmen, dass die für dieses Jahr kalkulierten 10,5 Millionen Euro an Kreditaufnahme nicht reichen, um geplante Investitionen, wie etwa den Bau von Windkraftanlagen, ein Fernwärmenetz, den Glasfaserausbau umzusetzen.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Stadtwerke, die seither das Hallenbad-Defizit von 3 Millionen Euro stets auffangen konnten, jetzt selbst in die roten Zahlen gerutscht sind. Der Bau ihres neuen Domizils auf der Au für 32 Millionen Euro (das in der Nacht zum 1. Mai 2020 mit einem Banner „Klopfer-Seufer-Palace“ versehen wurde) scheint ihnen das Genick gebrochen zu haben.
Somit ist die Stadtkasse nun doppelt belastet: Nicht nur fehlt ihr der seitherige „Goldesel“ für das Hallenbad-Defizit, sondern sie muss diesen Eigenbetrieb nun auch noch finanziell unterstützen.
In einer Sondersitzung am 11.11. hat der Aufsichtsrat der Stadtwerke deren Geschäftsführer Daniel Beutel entlassen. Als er vor vier Jahren eingestellt wurde, war diese Personalie bereits umstritten gewesen, da der CDU-Fraktionsvorsitzende, der auch im Aufsichtsrat sitzt, sein Vetter ist.
An „Verpflichtungsermächtigungen“, also Auszahlungen aus der Stadtkasse für Investition, die sich über mehrere Jahre hinziehen, hatte der Gemeinderat dem Kämmerer für dieses Jahr 37 Millionen Euro genehmigt. Den Betrag möchte er im Nachtragshaushalt ebenfalls um fast die Hälfte mehr, nämlich auf fast 50 Millionen Euro erhöhen lassen.
Nicht vorhersehbar war bei den Investitionen, dass der Stadt heuer ein Gewerbegrundstück in Weiler zum Kauf angeboten wurden, wie in der Sitzungsvorlage steht. Gemunkelt wird, dass die Firma Frech diese Grundstücke abgetreten habe, weil sie nun doch nicht mehr selbst dort expandieren wolle.
Im Nachtragshaushalt sind 3,1 Millionen Euro unter dem Stichwort „Erwerb von Grundstücken“ verzeichnet. Englert rechnet beim Wiederverkauf mit „deutlichen Gewinnen“.
Ebenfalls auf der Tagesordnung stehen die Verträge mit den Zentralen Diensten. Während die Daueraufträge für Straßenreinigung und ‑unterhaltung, Winterdienst und Grünflächenpflege auch im kommenden Jahr mit rund 5,5 Millionen Euro gleich bleiben, will das Rathaus die Zentralen Dienste für 100.000 Euro mehr in Anspruch nehmen, nämlich in der Summe für 1,5 Millionen Euro. Das Citymanagement wird die Zentralen Dienste – wie schon in diesem Jahr – mit 170.000 Euro entlohnen.
Die Gemeinderatssitzung ist öffentlich. Sie beginnt um 18 Uhr, wie üblich mit der Bürgerfragestunde.