Die Stadtverwaltung mietet ab 1. Januar 2024 das 3‑Sterne BTS-Hotel in Weiler für die „Anschlussunterbringung“ von Flüchtlingen an. Dies verkündete OB Hornikel in der Sitzung des Gemeinderats am Dienstagabend. Er stellte in Aussicht, dadurch die Festhalle in Haubersbronn, wie er in seiner Haushaltsrede versprochen hat, zum Ende des 1. Quartals 2024 wieder „freizuspielen“. Der Mietvertrag mit dem Hotel sei auf 5 Jahre abgeschlossen worden – „mit Verlängerungsoption.“
In diesem Hotel stehen laut Auskunft der städtischen Pressestelle auf unsere Anfrage hin „rund 20 Zimmer für bis zu 40 Personen“ zur Verfügung. Es gebe dort „eine Gemeinschaftsküche und Aufenthaltsräume“. Zudem würden „Kollegen aus dem Fachbereich Familie und Soziales für die Betreuung einbezogen“. Und: „Wer dort einziehen wird, steht noch nicht fest.“ Bezüglich der Frage, was diese Anmietung an Steuergeldern verschlingt, schreibt er: „Zu Vertragsdetails, wie der Höhe der Mietkosten, geben wir keine Auskunft.“
Das Hotel verlangt dort derzeit für eine Übernachtung in einem Doppelzimmer (20 qm) für zwei Personen 99 Euro. Für ein Einzelzimmer (16 qm) werden 79 Euro berechnet. Laut Angaben im Internet hat es 18 Zimmer, welche „über einen Schreibtisch, einen Flachbildfernseher mit Satellitenkanälen, eine getrennte Toilette und eine Dusche in den Badezimmern“ verfügen.
Ganz grob über den Daumen gepeilt, erwirtschaftet das Hotel bei einer 50-prozentigen Auslastung seither damit Gesamteinnahmen von rund 300.000 Euro im Jahr. Was, wenn man das zugrunde legt, umgerechnet auf 40 Personen etwas über 600 Euro pro Person monatlich bedeuten würde.
Insider berichten, dass die Stadt auch Privatleuten, die Einzelzimmer für Flüchtlinge mit weit niedrigerem Standard anbieten, 500 Euro an Monatsmiete zahlen.
Am Schornbacher Weg entsteht derzeit eine Unterkunft für 200 Geflüchtete. Kosten werde der Bau laut Rathaus rund sieben Millionen Euro (mit „Aussicht“ auf 1,5 Millionen Euro Zuschuss). Die Betriebskosten würden sich dann auf fast 400.000 Euro pro Jahr belaufen.
Anfang November erklärte OB Hornikel, dass die Stadt in den Jahren 2022 und 2023 fast 800 Geflüchtete aufgenommen und dafür mehr als 70 private Wohnungen angemietet habe. Damit sei man „an der Grenze des Leistbaren“ angelangt, weshalb er vor einem Jahr einen „Brandbrief“ von Oberbürgermeisterkollegen an Bundes- und Landtagsabgeordnete mitunterschrieben hat.