„Smart City“ in der Praxis

Kurzglosse
Was ist ei­gent­lich aus dem „in­tel­li­gen­ten Müll­ei­mer“ ge­wor­den, den die Stadt­ver­wal­tung vor ei­ni­gen Jah­ren an­ge­schafft hat? An der Nord­seite des Rat­hau­ses stand er, links vom Wei­ber-Mo­saik.

Er wurde als Vor­rei­ter der ge­plan­ten „Smart City“ an­ge­prie­sen, von un­se­ren Steu­er­gel­dern be­zahlt. Er wurde dem Ge­mein­de­rat ans Herz ge­legt als das Non­plus­ul­tra, als das Ei des Ko­lum­bus, als das Ende al­ler Sor­gen.
Da­mit Tou­ris­ten, die die Stadt be­su­chen, sich nicht an über­quel­len­den Ab­fall­ei­mern sto­ßen. Dies vor al­lem an Sonn- und Fei­er­ta­gen, wenn Be­diens­tete, die sich sonst darum küm­mern, frei ha­ben.

Denn die­ses Wun­der­werk der Tech­nik kommt ganz ohne mensch­li­chen Ver­stand aus. Weil die­ser Müll­ei­mer mehr ist als nur ein Ei­mer. Weil er, wie es heißt, den ein­ge­wor­fe­nen Un­rat zu­sam­men­presst – nicht au­to­ma­tisch, son­dern eben „in­tel­li­gent“.

Und noch mehr: Er gibt von sich aus Be­scheid, wenn er voll ist. So wird er erst dann ge­leert wird, wenn es auch wirk­lich sein muss. Und kein Be­diens­te­ter muss den Weg zu ihm um­sonst ma­chen.
Jetzt steht er aber nicht mehr da, wo er mal stand.

Hat er sich am Ende – in­tel­li­gent, wie er ist – gar selbst ent­sorgt?

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