Gedenktag
Zum Internationalen Männertag am morgigen 19. November soll mit Dr. Wolf-Dieter Storl ein Mann zu Wort kommen, der seine Geschlechtsgenossen als Kulturanthropologe studiert hat und der der vollsten Überzeugung ist, dass das Wissen der „weisen Frauen“, die sogenannte Hexenmedizin, der Schlüssel ist, um uns „aus unserer gegenwärtigen ökologischen und seelischen Krise“ herauszuführen.
Fanatische Kirchenmänner seien es gewesen, die mit Hilfe der Inquisition versuchten, dieses alte Heilwissen zu zerstören. Vergeblich, wie Storl meint: „Weder Folter noch Scheiterhaufen noch der Kahlschlag der sogenannten rationalen Aufklärung, auch nicht die reduktionistische Zwangsjacke einer seelenlosen positivistischen Wissenschaft vermag dieser Naturmedizin dauerhaften Schaden zuzufügen.“
Zwar sähen auch „die Herren der heutigen Ideologie“ sie als „schlicht indiskutabel“ an, als „etwas für Schizophrene, für Geisteskranke, bestenfalls für hoffnungslose Romantiker“. Was freilich nichts an seiner festen Überzeugung ändert: „Und dennoch wird sie es sein, die uns aus unserer gegenwärtigen ökologischen und seelischen Krise herausführen kann.“
Zum Beispiel dadurch, dass diese Heilkunde „das ‚innere Wesen‘ der Krankheiten“ sehe, die „Würmlein klein ohne Haut und Bein“, womit die „Hass- und Neidwürmer“ gemeint seien, „die uns ‚wurmen‘ und uns die Lebenskraft wegsaugen“.
Deutlich abgegrenzt sieht er die Hexenmedizin von „dem rabiaten, männerfeindlichen Feminismus“, der in Oregon während der Hippie-Zeit „seltsame Blüten“ getrieben habe. Denn „die archaische Medizin ist ganzheitlich“, erfordere demnach auch die Männer. Will heißen: Erst wenn das jeweils andere nicht als Feind sondern not-wendige Ergänzung angesehen wird, kann Heilung geschehen. Es brauche beide, „männlich und weiblich, Sonne und Mond“.