Kommentar«
CDU-Stadtrat Thorsten Leiter rühmt seine Fraktion einer erfolgreichen Arbeit seit der letzten Wahl 2019. Sie habe in dem Zeitraum „viel erreicht“ im Gemeinderat. Sein Eigenlob in „Schorndorf aktuell“ klingt beispielsweise so: „Wir haben die Kritik an den verkürzten Öffnungszeiten im SeeBad angenommen und uns früh wieder für verlängerte Öffnungszeiten eingesetzt“.
Nun hat sich dieser Vorgang in Wahrheit freilich doch ein bisschen anders zugetragen: Seine Fraktion hat der Verkürzung der Freibad-Öffnungszeiten im April 2023 erst einmal mehrheitlich zugestimmt.*
Dadurch sanken dann die Besucherzahlen. Und aus diesem Grund schlugen die Stadtwerke dem Gemeinderat am 7. Februar 2024 vor, die Öffnungszeiten auf den alten Stand zurückzubringen.
Da hoben die CDU-Stadträte (wieder) zustimmend ihre Hand.
Wenn man genau hinschaut, haben sie also beide Male einfach das abgenickt, was ihnen die Verwaltung vorgesetzt hat.
Allerdings hat uns die Regierung vor drei Jahren in 2 Millionen Euro teuren Werbefilmen vermittelt, dass wir „besondere Helden“ sind, wenn wir unseren Hintern nicht bewegen, wenn wir auf der Couch gammeln „wie die Waschbären“. Demzufolge dürfen die Mitglieder der Schorndorfer CDU-Fraktion für diese Aktion auch mit Fug und Recht so betitelt werden.
Und jetzt alle mal mitsingen: „So seh’n Helden aus, scha lala lala…“
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* In einer vorherigen Fassung stand, dass alle Fraktionen geschlossen die Kürzung der Öffnungszeit abgesegnet haben. Tatsächlich aber hatten 12 Gemeinderatsmitglieder dagegen gestimmt, unter ihnen auch einzelne aus der CDU-Fraktion. SPD-Rat Kühnerts Antrag zur Beibehaltung der Öffnungszeiten von 9 bis 20 Uhr bekam 10 Ja-Stimmen.
s.a. Kommentar: „Zurück zu den Regeln der Demokratie“ vom 20. Mai 2014