Gegen Krieg „vor der eigenen Türe kehren“

Vor dem Büro von MdL Pe­tra Häff­ner in der Schlich­te­ner Straße

Die Or­ga­ni­sa­tion „Ju­gend ge­gen Krieg“ hat am gest­ri­gen Sams­tag nach ih­rer Kund­ge­bung auf dem Un­te­ren Mark­platz das Büro der Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Pe­tra Häff­ner (Grüne) auf­ge­sucht, um dort ge­gen „Kriegs­trei­ber“ zu de­mons­trie­ren. „Der Haupt­feind steht im ei­ge­nen Land und heißt deut­scher Im­pe­ria­lis­mus“, stand auf ei­nem Ban­ner, das sie tru­gen, und auf Pla­ka­ten: „Wer ist der dritt­größte Waf­fen­ex­por­teur der Welt?“ und „Wer über­fiel drei Mal Ju­go­sla­wien?“

Die Gruppe hat sich nach ei­ge­nen An­ga­ben di­rekt nach der Rede von Bun­des­kanz­ler Scholz (SPD) zur Ukraine-Krise am Sonn­tag ge­grün­det. „Wir sa­gen: Wir sind in Deutsch­land, und un­sere Auf­gabe ist es, die deut­sche Re­gie­rung zu kri­ti­sie­ren“, er­klärte Lars, der Spre­cher der Or­ga­ni­sa­tion, die aus der Ge­werk­schafts­be­we­gung im Um­feld des „Ro­ten Bü­ros“ in Waib­lin­gen ent­stan­den sei. Man fühle sich der ge­schicht­li­chen Lehre ver­pflich­tet, „dass nie wie­der Krieg von deut­schem Bo­den aus­ge­hen darf“.

Ihre Kri­tik rich­tet sich ge­gen eine mi­li­tä­ri­sche Un­ter­stüt­zung der Ukraine, denn: „Waf­fen­lie­fe­run­gen an eine Kriegs­par­tei ver­län­gern den Krieg und be­en­den ihn nicht.“ Zu­dem müsse die NATO auf­ge­löst wer­den, denn „die NATO hat keine Men­schen­rechts­in­ter­es­sen son­dern öko­no­mi­sche“. Aus die­sem Mi­li­tär­bünd­nis aus­tre­ten, rei­che nicht.

Rund 20 Ak­tive im Al­ter zwi­schen 18 und 30 Jah­ren ha­ben sich in die­ser Gruppe zu­sam­men­ge­tan, und sie „wol­len, dass sich Groß­mächte nicht Ein­fluss in schwa­chen Län­dern si­chern“, son­dern wün­schen sich „eine auf in­ter­na­tio­na­ler So­li­da­ri­tät ba­sie­rende Or­ga­ni­sa­tion, die das Selbst­be­stim­mungs­recht der Völ­ker ach­tet“. Ihre Sorge: „Die­ser Krieg und das Auf­rüs­ten wird auf un­se­rem Rü­cken aus­ge­tra­gen.“ Ihre Hal­tung: „Wir be­zah­len das nicht!“

Die Or­ga­ni­sa­to­ren nach der Kund­ge­bung auf dem Un­te­ren Markt­platz

Für eine sol­che Über­zeu­gung habe es lange Zeit Mehr­hei­ten in der Po­li­tik un­se­res Lan­des ge­ge­ben, er­klärt Lars, „aber das wurde jetzt al­les auf­ge­löst – in sehr kur­zer Zeit. Und das er­schüt­tert uns.“ Auch ist er der Über­zeu­gung: „Sank­tio­nen tref­fen in ers­ter Li­nie die rus­si­schen Ar­bei­te­rin­nen und Ar­bei­ter und nicht die Ge­ne­räle und Olig­ar­chen.“

Zur vor­an­ge­gan­ge­nen Kund­ge­bung auf dem Un­te­ren Markt­platz wa­ren nach ih­ren ei­ge­nen An­ga­ben rund 100 Men­schen er­schie­nen. Als diese hör­ten, dass sich die Kri­tik die­ser Ju­gend nicht al­lein ge­gen Pu­tin rich­tet, son­dern ge­gen den Krieg und die Bun­des­re­gie­rung, hät­ten sich ca. 20 Per­so­nen wie­der ent­fernt.

„Lasst uns ge­mein­sam ge­gen die Auf­rüs­tungs­pläne der Bun­des­re­gie­rung und jede deut­sche Kriegs­be­tei­li­gung kämp­fen“, er­klärte Sa­bine ab­schlie­ßend. „Als Frie­dens­be­we­gung in Deutsch­land dür­fen wir nicht nur die NATO, USA und Russ­land kri­ti­sie­ren. Wir müs­sen vor der ei­ge­nen Haus­türe keh­ren – Krieg be­ginnt hier. Be­en­den wir ihn hier!“

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