
Gedenktag
Heute vor 50 Jahren starb der gebürtige Schorndorfer Reinhold Maier. Im Jahr 2002 wurde ihm zu Ehren im Schlosspark eine Linde gepflanzt. Anlass war damals das 50-jährige Bestehen des Landes Baden-Württemberg, dessen erster Ministerpräsident er war, der Tag der Pflanzung: der 16. Oktober, Maiers Geburtsdatum.
Oberbürgermeister Winfried Kübler erklärte seinerzeit, man habe grundsätzlich ein Denkmal aus Stein, Bronze oder einem anderen „toten Material“ verworfen zugunsten des Baums als „Symbol für Wachsen, Blühen, Gedeihen, Gefährdetsein und Älterwerden“. Im Besonderen sei die Wahl dann auf eine Linde gefallen, anstelle einer „martialischen“ Eiche, die im 19. Jahrhundert meist Kaisern und Schlachten zu Ehren gesetzt wurde. Denn die Linde sei traditionell eher Dichtern und Denkern vorbehalten.
Als besonderer Gag griffen am Tag der Baumpflanzung Frauen und Männer des Jahrgangs 1952 – nach eigenem Bekunden „echte Fuffziger“ – zum Spaten, unter ihnen der damalige Erste Bürgermeister Horst Reingruber. „Möge dieser Baum Symbol sein für ein Leben in Frieden und Freiheit, wie es unser Jahrgang bisher hat erleben dürfen“, erklärte dieser, „möge er gedeihen und allen Stürmen trotzen, wie die Schorndorferinnen und Schorndorfer des Jahrgangs 1952.“
An der Entstehung des Landes Baden-Württemberg hatte Ministerpräsident Reinhold Maier durch unzählige Vorgespräche und Verhandlungen intensiv gearbeitet, bevor er dessen Zustandekommen am 25. April 1952 schließlich feierlich verkündete. Die Stadt habe mit der Sommerlinde ein „Erinnerungszeichen“ setzen und ihrem Ehrenbürger eine besondere Reverenz erweisen wollen, so OB Kübler anno 2002.