Ankündigung«
Die Bürgerschaft wird aktuell aufgerufen, im Wald junge Buchen abzuschlagen. „WaldWupp Tage“ heißt die Aktion von Revierförster Julian Schmitt, die nach den Sommerferien beginnen soll. Bürgermeister Englert hält sie für „unerlässlich“, um den Stadtwald „fit für die Zukunft“ zu machen.
Maßnahmen dieser Art, die den Wald auslichten, sind freilich nicht ganz unumstritten. So argumentiert etwa Forstfachmann Peter Wohlleben: Je dichter ein Wald steht, umso mehr Wasser könne er speichern. Dieses verdunste jedoch, wenn es zu viele Lücken gebe. Auch widerspricht er der Auffassung, dass Buchen mehr Wasser bräuchten als andere Baumarten, wie er in einer aktuellen Studie belegt sieht. Er plädiert zudem für Artenvielfalt.
An vier „Aktionstagen“ soll nun in Schorndorf ein 1,7 Hektar großes „Eichenbiotop“ im Haubersbronner Stadtwald von Buchen befreit werden. Diese, so wird erklärt, seien „anfälliger für Trockenheit“ und kämen daher mit dem Klimawandel „nicht so gut zurecht“ wie Eichen. Um das Biotop erhalten zu können, müssten sie zurückgeschnitten werden, sprich: der Stamm der jungen Bäume wird dicht über dem Boden mit einer Machete umgehauen.
Unter Anleitung von Förster Schmitt fand unlängst schon einmal ein Mitmach-Projekt für den Wald statt. Die Bürgerschaft, vor allem Kinder, zogen Eicheln zu Pflänzchen, um sie später im Wald anzusiedeln. Laut Schmitt ließ jedoch das Ergebnis zu wünschen übrig, weil etliche dieser Pflänzchen „zu schwach“ gewesen und während der Trockenperiode eingegangen seien. Weshalb er jetzt wieder auf die „Eigenverjüngung“ des Waldes setze.
Bei einer Führung am Samstag, 9. September, will er von 10 bis 12 Uhr Hintergrund-Informationen zum geplanten Buchen-Abschlagen geben, wie etwa, dass die Buchen nicht auf diesen Standort in Haubersbronn passten und dort die Eichen verdrängten. Die Aktionen selbst finden an den Freitagen 15. September und 13. Oktober sowie an den Samstagen 16. September und 14. Oktober jeweils von 8 bis 16 Uhr statt.
Besondere Fähigkeiten seien zum Mitmachen nicht erforderlich, teilnehmen dürfen aber nur Personen ab 18 Jahre, Jugendliche in Begleitung Erwachsener. Eine Anmeldung ist erforderlich bei Patricia Fuchs unter Telefon 0152 53019803 oder E‑Mail (E‑Mail öffnen).