Kurzmeldung«
Der Chefredakteur des Kommunal-Magazins, Christian Erhardt-Maciejewski, übt in seinem jüngsten Leitartikel scharfe Kritik an einer ausufernden Verbreitung von Förderprogrammen. Er spricht dabei von „Fördermittel-Fetischismus“ und fordert: „Schluss mit der Almosen-Politik!“
Kommunen würden seiner Ansicht nach somit nämlich zu „Bittstellern“ – was dem Verfassungsgrundsatz der kommunalen Selbstverwaltung widerspreche. Er konkretisiert: „Wer sich nicht in die Modethemen der Hauptstadt presst, bekommt kein Geld. Punkt.“
Viele Kommunen müssten inzwischen so viel Zeit auf Anträge für Fördermittel verwenden, dass „kaum Raum für echte Problemlösungen“ bleibe. Denn wenn der Antrag nicht korrekt eingereicht werde, gebe es kein Geld.
Da seien beispielsweise der Gemeinde Grasleben in Niedersachsen bereits bewilligte Mittel gestrichen worden – wegen Formfehlern. Die dortige Verwaltung klage nun dagegen, habe aber nur „geringe Erfolgsaussichten“.
Erhardt-Maciejewski vertritt die Ansicht, dass die kommunale Ebene „das letzte echte Stück Demokratie ist“. Weil dort Politik „noch ohne Spin-Doktoren auskommt“ und „Menschen mitreden, mitentscheiden“.
Er fordert daher: „Schluss machen mit Gießkannen-Förderpolitik“ und stattdessen den Kommunen Anteile an den Steuereinnahmen garantieren. Um somit Planungssicherheit zu schaffen, denn: „Der Staat der Zukunft ist dezentral. Oder er ist Vergangenheit.“