Zur Wahl: Brigitte Aldinger

Kurz­in­ter­view
Am 26. Sep­tem­ber wäh­len wir die Per­so­nen, die un­sere An­lie­gen künf­tig im Bun­des­tag ver­tre­ten sol­len. Ihre po­li­ti­schen An­sich­ten ste­hen auf de­ren Web­sei­ten. Wir stel­len den Kan­di­da­tin­nen un­se­res Wahl­krei­ses 7 Fra­gen über ihr Ver­hält­nis spe­zi­ell zu Schorn­dorf und den hie­si­gen Men­schen.
Heute: Bri­gitte Al­din­ger

1. Was ist Ihr Lieb­lings­platz in Schorn­dorf und warum?
Schon als Kind war mein Lieb­lings­platz der Forst­brun­nen im Wald bei Manns­haup­ten, wo ich auf­ge­wach­sen bin. Die­ser liegt am Weg zum Kö­nigs­stein – ein Kleinod: Das Licht bricht sich, bis es auf dem Bo­den an­kommt. Der Ort wirkt wie ver­wun­schen, und die Mam­mut­bäume schüt­zen die­sen Platz.
Auf dem Weg dort­hin ge­nieße ich den freien Blick ins obere Rems­tal, bis hin zu den Kai­ser­ber­gen. Ganz be­son­ders be­ein­dru­ckend, wenn in Manns­haup­ten die Sonne scheint, die Spit­zen der Kai­ser­berge von der Sonne an­ge­strahlt wer­den und über dem Rems­tal eine Ne­bel­schicht liegt: Wie In­seln ra­gen die Er­hö­hung da her­aus, und der sonst üb­li­che Lärm ist stark ge­dämpft.

2. Was hat Schorn­dorf, das an­dere Städte nicht ha­ben?
Tra­di­tio­nell ei­nen sehr ho­hen Grad an bür­ger­schaft­li­chem En­ga­ge­ment. Ein­zig­ar­tig: die Ma­nu­fak­tur als po­li­ti­scher Im­puls­ge­ber. Ebenso das Kul­tur­fo­rum mit Bür­ger­be­tei­li­gung statt ei­nes Kul­tur-Amts. Auch eine Frau­en­ge­schichts­werk­statt gibt es in an­de­ren Städ­ten des Rems-Mur-Krei­ses nicht. Sie macht  die Kom­pe­ten­zen von Frauen in der Stadt sicht­bar. Das ist auch für mich Mo­ti­va­tion, un­sere heu­ti­gen Pro­bleme be­herzt in An­griff zu neh­men. Und zwar ge­mein­sam: Män­ner und Frauen.

3. Wel­che Frau aus der Ge­schichte der Stadt – au­ßer Bar­bara Kün­ke­lin – be­ein­druckt Sie? Warum?
Kath­rina Böschin. Sie ist eine der we­ni­gen Frauen, die zu Zei­ten des Auf­stands „Ar­men Kon­rad“ na­ment­lich be­kannt sind. Sie steht für mich stell­ver­tre­tend für alle Frauen, die schon vor 500 Jah­ren ak­tiv wa­ren. Sie trat selbst­be­wusst ge­gen­über der Ob­rig­keit auf und setzte sich für ihre Kin­der ein.

4. Wel­che noch le­bende Frau im­po­niert Ih­nen? Aus wel­chem Grund?
Mar­got Käß­mann als Lan­des­bi­schö­fin der Evan­ge­lisch-Lu­the­ri­schen Lan­des­kir­sche Han­no­ver. Weil sie mensch­lich ist. Weil sie mit den Men­schen spricht, un­ab­hän­gig vom Sta­tus, ohne Di­stanz.

5. Ha­ben Sie sie schon ein­mal ge­trof­fen? Wie war das?
Ich musste im Ge­bäude der Lan­des­kir­che Han­no­ver war­ten, da kam Frau Käß­mann vor­bei. Sie sprach kurz mit mir, was mich be­ein­druckte. Das tat sich üb­ri­gens mit je­dem, an dem sie vor­bei ging.
Am Tag zu­vor war ich in Stutt­gart vor dem Land­tag ge­we­sen: Mi­nis­ter ka­men in dunk­len Au­tos an­ge­fah­ren, sie ver­lie­ßen die Fahr­zeuge ohne ein freund­li­ches Wort oder Lä­cheln an die um­ste­hen­den Men­schen. Was für ein Kon­trast!

6. An wel­che nette Be­ge­ben­heit aus dem Wahl­kampf in Schorn­dorf wer­den Sie im­mer gern zu­rück­den­ken?
Es gibt eine Schorn­dor­fer Bür­ge­rin, die bringt mir im­mer ei­nen Kaf­fee an den Info-Stand. Und das, ob­wohl sie nur ei­nen en­gen fi­nan­zi­el­len Spiel­raum hat, da ihre Rente nicht sehr üp­pig ist. Die­ser Kaf­fee ist für mich ein ganz be­son­de­rer Ge­nuss.

7. Wel­ches „Sou­ve­nir“ neh­men Sie aus Schorn­dorf mit nach Ber­lin, um uns dort nicht zu ver­ges­sen?
Ein Foto vom Forst­brun­nen. Das er­in­nert mich daran, wo­her ich komme. An die Men­schen hier, die mich wie­der run­ter­ho­len, wenn ich drohe, geis­tig „ab­zu­he­ben“. Und an meine – un­ser al­ler – Ba­sis: die Na­tur, die uns im­mer wie­der er­den kann

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