„Wo würden wir Jesus heute finden?“

Zwei his­to­ri­sche Er­eig­nisse stan­den im Mit­tel­punkt der Weih­nachts-Frie­dens-Demo, ver­an­stal­tet von der In­itia­tive „El­tern für Auf­klä­rung und Frei­heit“ ges­tern Abend auf dem Markt­platz: die Ge­burt Christi so­wie der Auf­stand der „Schorn­dor­fer Wei­ber“ anno 1688.

„Ihr Wei­ber von Schorn­dorf seid Ihr hier?“ rief An­drea W. ins Mi­kro­phon, was aus der Menge der ca. 150 An­we­sen­den mit kla­rem „Ja!“ be­ant­wor­tet wurde. Die Red­ne­rin er­in­nerte daran, wie im De­zem­ber vor 332 Jah­ren an glei­cher Stelle, di­rekt vor dem Rat­haus, mu­tige Frauen da­für sorg­ten, dass Schorn­dorf nicht für fran­zö­si­sche Trup­pen zur Plün­de­rung frei­ge­ge­ben wurde.

„Es mag man­chen viel­leicht ver­mes­sen klin­gen, wenn wir uns heute in un­se­rem Ein­satz ge­gen eine ver­ant­wor­tungs­lose – oder viel­leicht nur kurz­sich­tige – Ob­rig­keit mit den Schorn­dor­fer Hel­din­nen von da­mals ver­glei­chen.“ Doch möge man nicht ver­ges­sen, dass Hel­den und Hel­din­nen meis­tens erst hin­ter­her von al­len be­ju­belt wer­den: „Auch 1688 gab es si­cher­lich nicht we­nige Bür­ger, die das Ver­hal­ten der Wei­ber als un­ge­hö­rig an­ge­se­hen ha­ben.“

Ihr Credo: „Wir war­ten nicht, bis alle an­de­ren ge­hen. Je­der be­ginnt, mit sei­nem Schritt, des Men­schen ur­alten We­ges, der vor uns liegt und der heißt Friede. Jede Ge­ne­ra­tion, je­der von uns muss selbst an­fan­gen, Schritt für Schritt, dass Friede werde. Sol­che Vor­bil­der ge­ben uns Kraft, ma­chen uns Mut, un­se­rer in­ne­ren Stimme zu fol­gen: für Frie­den, Frei­heit, Wahr­heit, Liebe.“

Sie er­klärte: „Wir ste­hen nun hier in Schorn­dorf als Mensch­heits­fa­mi­lie seit mehr als 6 Mo­na­ten. Ich danke je­dem Ein­zel­nen von Euch, der dazu bei­trägt, sein Licht leuch­ten zu las­sen für eine helle, wahr­haf­tige, lie­be­volle Zu­kunft. Wir sind viele und wir wer­den im­mer mehr. Denn die Wahr­heit wird sie­gen und die Dun­kel­heit wird wei­chen. Lasst uns die Ge­burt Christi – des neuen Le­bens – den Neu­an­fang fei­ern.“ Sie schloss ihre Rede mit Wor­ten Diet­rich Bon­hoef­fers: „Ad­vents­zeit ist War­te­zeit! Un­ser gan­zes Le­ben ist Advents‑, das heißt War­te­zeit aufs Letzte – auf die Zeit, da ein neuer Him­mel und eine neue Erde sein wird.“

Der Arzt Claus Gör­ner rief an­schlie­ßend dazu auf, sich gut zu in­for­mie­ren über die Ri­si­ken der an­ge­kün­dig­ten Imp­fun­gen. Er wies auf eine Do­ku­men­ta­tion des SWR-Fern­se­hens hin mit dem Ti­tel „Im Land der Lü­gen: Wie uns Po­li­tik und Wirt­schaft mit Zah­len ma­ni­pu­lie­ren“ aus dem Jahr 2018 – also lange vor der Co­rona-Krise. Un­ter an­de­rem zeige der Jour­na­list Til­man Acht­nich darin auf, „dass durch sta­tis­ti­sche Ma­ni­pu­la­tio­nen die Zahl der Dia­be­ti­ker Jahr für Jahr er­höht“ werde, weil diese ein lu­kra­ti­ves Ge­schäft für die Pharma-In­dus­trie dar­stell­ten. Po­li­tik und Wirt­schaft mach­ten sich Sta­tis­ti­ken zu­nutze, um hin­ter schein­bar ob­jek­ti­ven Zah­len ihre wah­ren In­ter­es­sen und Ziele zu ver­ber­gen.

Un­ter dem Ti­tel „Seht, welch ein Mensch“ trug Sa­bine aus Welz­heim ei­nen Text vor, in dem sie „dem Men­schen Je­sus von Na­za­reth nach­spü­ren“ wolle: „Je­sus, der po­li­ti­sche Flücht­ling, Asyl su­chend in Ägyp­ten“, ohne feste Ar­beit, ohne fes­ten Wohn­sitz, „der Re­bell, der Re­vo­lu­tio­när, der Neu­den­ker – wo wür­den wir Je­sus heute fin­den?“ – „Hier!“ kam die Ant­wort aus den Rei­hen der Ver­sam­mel­ten.

Pas­tor Eber­hard Schütt aus Waib­lin­gen-Ho­hen­acker meinte am Red­ner-Mi­kro­phon: „Das, was wir der­zeit er­le­ben, ist nicht die erste Krise, die Gott aus­hal­ten muss.“ Doch wir hät­ten „Bot­schaft der Hoff­nung, der Ret­tung, der Liebe“, und: „Wir brau­chen Wahr­heit. Es wird so viel ge­lo­gen. Die Bi­bel ist Wahr­heit.“ Die Weih­nachts­bot­schaft der En­gel an die Hir­ten „meint auch die Men­schen heute hier in Schorn­dorf: Ret­tung naht. Die Krise geht vor­bei.“

Er frage sich, warum die Kir­che schweige, wo Men­schen ak­tu­ell so sehr in Not ge­ra­ten: „Wir sind so un­krea­tiv in der Kir­che, neh­men al­les hin und sind dank­bar, dass wir über­haupt noch zu­sam­men­kom­men kön­nen!“, und rief dazu auf: „Ma­chen Sie sich selbst auf ei­nen krea­ti­ven Weg, um Glaube und Ge­mein­schaft zu le­ben.“

Die Kir­che, wie wir sie bis­her kann­ten, werde sich „gra­vie­rend ver­än­dern“, und das sei auch rich­tig so. Wir seien doch das „Land der Dich­ter und Den­ker und der Re­for­ma­tion. Das Po­ten­zial ist da, ist in je­dem von uns da.“ Die En­gel hät­ten Furcht­lo­sig­keit ver­kün­det. Gott sei an un­se­rer Seite und wir könn­ten uns Je­sus Chris­tus neu an­ver­trauen.

Ab­schlie­ßend zi­tierte er aus der Bi­bel: „Prüft al­les und das Gute be­hal­tet“. Da­nach spen­dete er den Ver­sam­mel­ten den Weih­nachts­se­gen.

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