Wie Klimaschutz verhindert wird

An­dere Städte ge­ben de­nen, die Haus­fas­sa­den be­grü­nen, Geld. Un­sere Ver­wal­tung aber be­kämpft sol­ches Grün in der Stadt. Die Wein­rebe am Hirsch­brun­nen wird stets im Herbst so stark zu­rück­ge­schnit­ten, dass sie je­des Jahr fast bei Null an­fan­gen muss zu wach­sen. Ohne die­sen Ein­griff würde sie – wie Spu­ren ih­rer frü­he­ren Aus­brei­tung zei­gen – schon längst beide Ne­ben­ge­bäude über­zie­hen und so­mit das Stadt­klima ver­bes­sern.

Fas­sa­den­grün wirkt im Som­mer der Über­hit­zung ei­nes Ge­bäu­des ent­ge­gen. Ein Bei­spiel aus Wien zeigt, dass eine be­wach­sene Haus­wand an son­ni­gen Ta­gen bis zu 15 Grad küh­ler ist. Mit­hin gibt sie auch we­ni­ger Wärme an die Um­ge­bung ab und macht so­mit den Auf­ent­halt an­ge­neh­mer. Für ei­nen glei­chen Ef­fekt müss­ten dort rund 45 Kühl­ge­räte acht Stun­den mit ei­ner Leis­tung von 3.000 Watt be­trie­ben wer­den.

Kri­ti­ker be­fürch­ten, dass sol­che Pflan­zen den Putz schä­di­gen. Dem­ge­gen­über führt Pro­fes­sor Dr. Hans Ge­org Edel­mann von der Uni Köln ins Feld, dass ein Be­wuchs die Fas­sade so­gar schüt­zen könne, näm­lich vor gro­ßen Tem­pe­ra­tur­schwan­kun­gen. An ei­ner „blan­ken Haus­fas­sade“ könne die Tem­pe­ra­tur­spanne bis zu 35 Grad be­tra­gen, un­ter Fas­sa­den­grün nur 10 – 13 Grad am Tag. Ganz zu schwei­gen da­von, dass es ei­nen „po­si­ti­ven Ef­fekt auf die Ab­sorp­tion des Treib­haus­ga­ses CO2“ hat – was Schorn­dorf ex­pli­zit an­strebt.

Üb­ri­gens: Die Pal­men, die im Som­mer die Fuß­gän­ger­zone ver­schö­nern sol­len, müs­sen je­des Jahr mit viel Auf­wand aus ih­rem Win­ter­quar­tier dort­hin und spä­ter wie­der zu­rück trans­por­tiert wer­den. Die Über­win­te­rung im Ge­wächs­haus ist nicht nur teuer, son­dern er­for­dert ei­nen En­er­gie­auf­wand, der den ge­wünsch­ten Kli­ma­zie­len dia­me­tral ent­ge­gen­steht.

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