Alice Schwarzer hat zusammen mit Sahra Wagenknecht am Freitag eine Online-Petition „Manifest für Frieden“ gestartet. „Einfach großartig“ findet das Detlef Beune von der Schorndorfer Friedensinitiative, weil dies eine „politische Bewegung von unten“ darstelle, einen Zusammenschluss von Menschen, „die in anderen Fragen vielleicht nicht derselben Meinung sind“, aber eben in dieser einen, „die uns jetzt allen auf den Nägeln brennt“.
In den ersten sechs Tagen haben bereits fast eine halbe Million Menschen dieses Manifest unterschrieben, unter ihnen: Buchautor Dr. Franz Alt („Frieden ist noch immer möglich“), Margot Käßmann, Katharina Thalbach, Reinhard Mey, die Theologin Dr. Antje Vollmer, welche Mitglied der ersten Bundestagsfraktion der Grünen war, sowie der Brigadegeneral a.D. Dr. Erich Vad.
In der „Emma“ schreiben die beiden Initiatorinnen: „Ein Jahr nach Beginn des Krieges in der Ukraine ist das Resultat: über 200.000 tote Soldaten auf beiden Seiten, etwa 50.000 tote Zivilisten in der Ukraine, vergewaltigte Frauen und traumatisierte Kinder. Nicht nur die Verfasserinnen des Manifests wollen dem nicht länger tatenlos zusehen.“ Die Petition befindet sich auf change.org.
Zusätzlich rufen Schwarzer und Wagenknecht gemeinsam mit Brigadegeneral a.D. Erich Vad zu einer Friedenskundgebung am 25. Februar in Berlin am Brandenburger Tor auf. Beginn ist 14 Uhr.
Der „Volksverpetzer“ unterstellt den beiden Initiatorinnen in ihrem Manifest „rhetorische Tricks“ und erklärt, dass sie Krieg und Frieden als „falschen Widerspruch“ darstellten. Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt nennt die Forderungen von Schwarzer und Wagenknecht „nicht nur naiv, sondern auch unehrlich“. Sie meint, es dürfe keine Belohnung für russische Aggression geben.
In der Wochenzeitung „Der Freitag“ begründet Autor Christian Baron ausführlich, warum er Erstunterzeichner dieser Petition ist. Er schließt seinen Beitrag mit einem Zitat der Schriftstellerin Daniela Dahn: „Im Krieg verlieren auch die Sieger.“