Sicher ist sicher

Kom­men­tar
Es gab Zei­ten, da galt: Wenn man nicht krank ist, ist man ge­sund. Wenn man sich nicht krank fühlt, nicht krank aus­sieht, ist man ge­sund. Heute ist das an­ders. Da muss ein Test her­an­ge­zo­gen wer­den, um das fest­zu­stel­len. Si­cher ist si­cher.

Es gibt im­mer noch Men­schen, die den­ken, alle Po­li­ti­ker sind je­der­zeit recht­schaf­fen und ha­ben nur das Wohl­erge­hen des Vol­kes im Sinn. Schließ­lich hat man als Kind ge­lernt: „Du sollst nicht lü­gen.“ Und so steht es ja auch in der Bi­bel. Die Rea­li­tät ist eine an­dere. Man er­in­nere sich etwa an Aus­sa­gen wie „Nie­mand hat die Ab­sicht, eine Mauer zu er­rich­ten!“ (Ulb­richt 1961) oder „Mund­schutz ist nicht not­wen­dig, weil der Vi­rus gar nicht über den Atem über­trag­bar ist“ (Spahn 2020).

Es ist also drin­gend ge­bo­ten, dass wir die Tech­nik nut­zen, um auch Po­li­ti­ker mit­hilfe tech­ni­scher Tests auf ih­ren geis­ti­gen Ge­sund­heits­zu­stand zu über­prü­fen. Vor­schlag: por­ta­ble Lü­gen­de­tek­to­ren – ab so­fort Pflicht für jeg­li­che Po­li­ti­ker und Po­li­ti­ke­rin­nen. Si­cher ist si­cher.

Un­ser Ober­bür­ger­meis­ter in Schorn­dorf wehrt sich ak­tu­ell ge­gen den Vor­wurf, er habe die Be­wer­bung der Stadt als „Smart City“ Mo­dell­kom­mune über­has­tet durch den Ge­mein­de­rat ge­peitscht. Wo­durch we­der Rats­mit­glie­der noch Be­völ­ke­rung ge­nug Zeit hat­ten, sich ernst­haft da­mit aus­ein­an­der­zu­set­zen. Er er­klärte jetzt, es sei Eile ge­bo­ten ge­we­sen, weil er zu spät von dem Pro­jekt er­fah­ren habe. Ge­rade so, als ob er zu­vor noch nie et­was von dem Be­griff „Smart City“ ge­hört hätte.

In sei­ner Haus­halts­rede (Seite 2 un­ten) am 26. Ok­to­ber 2017 schlug der glei­che Ober­bür­ger­meis­ter vor, „die Stelle der Lei­tung des Fach­be­reichs Fi­nan­zen wie­der­zu­be­set­zen und diese Stelle zu­gleich mit der Pro­jekt­ver­ant­wor­tung ‚Di­gi­tale Stadt­ver­wal­tung und Smart City Schorn­dorf‘ zu ver­bin­den.“

Aber da­mit war si­cher­lich was ganz an­de­res ge­meint.
Oder er hat es da­mals nur mal so ge­sagt, ohne wirk­lich In­ter­esse daran zu ha­ben.
Oder er hat nur ver­ges­sen, sich seit­her drum zu küm­mern.
Si­cher.

OHNE MOOS NIX LOS!

Das „Schorn­dor­fer On­­line‑Blatt“ steht für un­ab­hän­gi­gen Jour­na­lis­mus.


Da­mit das so bleibt, freuen wir uns über Ihre Un­ter­stüt­zung!

Konto-In­­­ha­­­be­rin: G. Uhde

IBAN :


DE83 6005 0101 8836 5559 72

Newsletter:

schoblatt.de