
Gedenktag
„Für mich ist wichtig, dass bei der Geburt jemand dabei ist, der mich und meine Geschichte kennt“, sagt eine schwangere Frau, „wo ich weiß: Es ist jemand für mich da. Nicht für die Geburt. Sondern für mich.“ Dies ist ein Zitat aus dem Doku-Film „Hebammen – Auf die Welt kommen“ von Leila Kühni, der heute anlässlich des Internationalen Hebammentags in der Schweiz Premiere hat.
Diese Aussage bringt auf den Punkt, warum Hebammen für Frauen unverzichtbar sind. Die Regisseurin hat selbst ein Kind geboren und empfand es als „Privileg, ein so gewaltiges Erlebnis wie eine Geburt erleben zu dürfen“. Doch erfuhr sie, dass andere Frauen auch eher traumatische Erfahrungen rund um die Geburt machten, wie sie in einem persönlichen Statement zum Film erklärt. Der Trailer vermittelt einen ersten Eindruck dessen, was, wie sie sagt, „ausschließlich zum Frausein gehört“.
Der Internationale Hebammentag wurde 1990 beim Kongress der „International Confederation of Midwives“ in Japan ins Leben gerufen und fand am 5. Mai 1991 erstmals statt. Sein Ziel ist, „die Solidarität zwischen Hebammen und Frauen auf der ganzen Welt zum Ausdruck zu bringen“, wie der Schweizer Hebammenverband auf seiner Homepage erklärt.
Der Deutsche Hebammenverband fordert deshalb den Erhalt der wohnortnahen und niedrigschwelligen geburtshilflichen Versorgung von Müttern und Neugeborene. Auch, dass Schwangere frei wählen können, wo sie entbinden wollen, sowie die Anhebung der Entlohnung auf ein Niveau, „das der hohen Verantwortung entspricht, die Hebammen übernehmen“.
In Deutschland erleben Hebammen immer mehr Erschwernisse bei ihrer Berufsausübung, etwa dadurch, dass ihr Beitrag zur verpflichtenden Haftpflichtversicherung stark angestiegen ist. Kritikerinnen sehen darin den Versuch von Klinikbetrieben, sich unerwünschte Konkurrenz vom Hals zu halten.
Die Deutsche Post gab im Jahr 1956 eine Briefmarke mit einer Hebamme heraus, gestaltet von Bert Jäger. Sie ist Teil der Serie „Helfer der Menschheit“. Deren weiteren Motive sind: der Geburtshelfer Ignaz Philipp Semmelweis, „die Mutter“ und „die Kinderschwester“.