Kurzmeldung
Najla Bouden Romdhane ist die erste Frau, die in der arabischen Welt Ministerpräsidentin wird. Am Mittwoch wurde sie vom Präsidenten des Landes beauftragt, eine Regierung zu bilden. Als eine ihrer wichtigsten Aufgaben nennt sie die Korruptionsbekämpfung.
Die 63-Jährige ist Geologin. Sie hat 1987 an der Pariser Ingenieurshochschule über Erdbeben promoviert. Danach war sie Hochschulprofessorin an der Nationalen Ingenieurschule von Tunis. 2011 wurde sie Generaldirektorin für Qualitätssicherung im Ministerium für Hochschulbildung und wissenschaftliche Forschung. Seit 2016 ist sie zuständig für die Hochschulreform. Tunesiens Präsident bezeichnete laut „Deutscher Welle“ ihre Ernennung als „historisch“ und als „Anerkennung für die tunesischen Frauen“.
Tunesien hat nach Angaben von Wikipedia 12 Millionen Einwohner, Hauptstadt ist Tunis, Amtssprache Arabisch, Staatsreligion der Islam. Bis 2011 gab es ein Kopftuchverbot in Schulen und öffentlichen Verwaltungsgebäuden.
Im Jahr 1869 hatte das Land seinen Staatsbankrott erklären müssen und kam unter die Aufsicht einer internationalen Finanzkommission, wobei Frankreich und Italien dies für ihre Interessen auszunutzen versuchten. 1881 eroberten französische Truppen unter einem Vorwand Tunis, und das Land wurde französisches Protektorat. Nach langjährigen Freiheitskämpfen erlangte es 1956 wieder seine Unabhängigkeit.