Eine Ärztin, eine Hebamme und eine „Klagepatin“ sprachen gestern bei der Demo von Querdenken-718 auf dem Oberen Marktplatz über die Gefahren für Mütter, Kinder und Ungeborene durch das Tragen von Masken. Weitere Redner berichteten, was sie beim „Fest der Freiheit“ am 29. August in Berlin erlebt haben.
Mit Wolf Biermanns „Du, lass dich nicht verhärten in dieser harten Zeit“ stimmte die Ärztin Perin Dinekli die Versammlung musikalisch auf die Kundgebung ein. „Ein Virus, das 80 Prozent der Bevölkerung unbehelligt lässt, kann kein Killervirus sein“, sagte sie. „Wenn die Regierungen behaupteten, dass es ihnen hier um unsere Gesundheit geht“, tue sie sich schwer, das zu glauben, denn „diese Regierungen winken ständig giftige Produkte durch, wie etwa Glyphosat“.
Und: „SARS-CoV‑2 ist harmloser als die allermeisten Dinge, an denen man erkranken und sterben kann. Und das ist zahlmäßig schon längt belegt.“ Unser Immunsystem sei „ein Geschenk der Natur und kommt mit allen Erregern wunderbar klar.“ Dieses zu stärken sei das Wichtigste. Masken und andere Maßnahmen hingegen „sind absolut abwehrschwächend.“
„Ich habe mich lange Zeit zurückgehalten, aber jetzt und heute muss ich aufstehen für die Kinder, die noch nicht geboren sind“, erklärte Hebamme Petra von „Eltern für Aufklärung und Freiheit“. Das Tragen der Masken verringere das Atemvolumen um 25 Prozent, eine Schwangere habe aber 50 Prozent mehr Sauerstoffbedarf, um ihr Ungeborenes ausreichend zu versorgen. Beim Geburtsvorgang sei das tiefe Atmen die Grundlage, aus der eine Frau schöpft, um diesen gewaltigen Kraftakt zu bewältigen. Dabei eine Maske zu tragen, sei eine schwere Beeinträchtigung. Sie erzählte von einer Erstgebärenden, die sich unter heftigsten Wehen und in Panik die Maske runtergerissen habe, woraufhin ihr gedroht wurde: Wenn sie das noch einmal mache, werde das gesamte Personal den Kreißsaal verlassen.
Inzwischen seien diese strengen Vorschriften für die Gebärende selbst nicht mehr gültig. Freilich müsse nach wie vor die Hebamme einen Mundschutz tragen. Das erschwere nicht nur ihr die Hilfestellung, wenn sie mit der Frau mitatmet, sondern weil ihre Mimik wichtiger ist als das, was sie sagt: „Worte kommen ab einem bestimmten Punkt nicht mehr bei der Gebärenden an“. Ein aufmunterndes Lächeln wäre da von großer Bedeutung, werde jedoch von der Maske verdeckt.
„Habt Arsch in der Hose! Stellt euch hin und schützt eure Kinder“, rief Tina Romdhani die Eltern auf. Sie engagiert sich bei den „Klagepaten“, die sich auf ihre Fahnen geschrieben haben, Hilfestellung zu geben, wenn es darum geht, behördliche Maßnahmen überprüfen zu lassen, ob dabei das Verhältnismäßigkeitsprinzip beachtet und demokratische Rechte gesichert werden. Sie berichtete, dass die Corona-Maßnahmen bei Kindern unter anderem Ängste und Waschzwänge auslösen, weil sie sich als potentielle Gefährder für andere empfinden. In Nordrhein-Westfalen habe Maskenpflicht auch im Unterricht bestanden, was zu Kopfschmerzen und Erschöpfung bei den Kindern geführt habe. Eltern hätten durch eine Klage dafür gesorgt, dass diese Maßnahme abgeschafft wurde. Gleichwohl herrsche große Unsicherheit, und keine Behörde wolle die Verantwortung für die Folgen übernehmen. Sie mahnte: „Denkt nicht: Es ist ja nur kurz und es ist nicht schlimm.“
Von der Demo in Berlin am 29. August berichtete Kirsten, dass sie auf dem Weg zur Siegessäule zusammen mit anderen in der Friedrichstraße von der Polizei eingekesselt worden sei. Vorne sei die Straße abgesperrt worden, und auch an den Seiten, so dass sie nicht habe ausweichen können, als von hinten immer mehr Menschen nachkamen. Dann habe es geheißen, die Abstände würden nicht eingehalten und sie müssten deshalb Mundschutz tragen. Vier Stunden lang seien sie eingekesselt gewesen und erst um 18 Uhr bei der Hauptdemo angekommen. Sie sei dann noch über eine Woche in Berlin geblieben und habe an den täglichen Demos auf dem Platz des 18. März teilgenommen. Und während dabei ein Verhältnis „Demontranten – Polizei von 1:1“ bestanden habe, seien jenseits des Brandenburger Tors auf dem Pariser Platzbei der Mahnwache für Julian Assange „null Polizisten, kein Abstand, keine Maskenpflicht“ gewesen.
Andrea Weinschenk erklärte: „ich war so was von geschockt, wie viele Uniformierte mit Kampfanzügen da waren“, und sie habe da „in ganz leere Gesichter geschaut. Das hat mir ziemlich Angst gemacht“. Sie habe hautnah erlebt, wie diese Uniformierten „willkürlich Menschen aus der Menge gegriffen und auf den Boden gedrückt haben“. Es habe fast eine Woche gebraucht, bis sie diese Bilder habe verarbeiten können. Ihr Fazit: „Die einzigste Waffe, die wir gegen diese Übergriff haben: friedlich bleiben, noch mehr Licht zu schicken, noch mehr Liebe!“ Sie empfahl, solchen Polizisten mit einem „Gott segne dich“ zu begegnen, das bleibe nicht ohne Wirkung.
Norman Schmid erzählte, dass dort „nicht gekennzeichneten Polizisten, oder ganzen Einheiten mit ein und derselben Rückennummer“ die Demonstranten schikaniert hätten. Einer von diesen hätte ihm sein Attest weggenommen und nicht mehr zurückgegeben. Schmid: „Seid froh über unsere württembergische Polizei. Bleibt wachsam und informiert euch.“ Und Reinhard Müller erklärte: „Das Schlimmste ist, dass so viele Leute schlafen und nicht merken, was hier läuft.“ Seine Empfehlung: „Tut euch zusammen! Umso schneller löst dieser Alptraum sich auf.“
Gekommen waren 300 ZuhörerInnen zu der gestrigen Kundgebung. Da sich die Veranstalter nicht auf Schätzungen verlassen wollten, hatten sie durchnummerierte Abreiß-Zettel an alle Anwesenden verteilt und so die Zahl ermittelt.
Die nächste Demo von Querdenken-718 ist für 9. Oktober geplant und bereits angemeldet.