Ankündigung«
Am Dienstag, 3. Oktober, dem „Tag der Deutschen Einheit“, lädt die Ahmadiyya-Gemeinde zu einem Tag der offenen Tür in ihrer Moschee in Waiblingen ein (s. Flyer). Ihre über 400 Mitglieder sind im gesamten Rems-Murr-Kreis beheimatet. Vor zehn Jahren hat sie in Schorndorf auf dem Unteren Marktplatz einen Baum gepflanzt „als Zeichen der Liebe, Freundschaft und des friedlichen Miteinanders“.
Dass Moslems landesweit ihre Werbe-Veranstaltung seit 1997 just auf den höchsten deutschen Feiertag legen, wird laut Wikipedia „immer wieder kritisiert“. So bezeichnet etwa der hessische Landtagsabgeordnete Christean Wagner (CDU) den Termin als „unsensibel“ gewählt. Von muslimischer Seite wird argumentiert, man nutze das Symbol der Vereinigung beider deutschen Länder, damit auch „Menschen religionsübergreifend besser zusammenfinden.“
Alleinstellungs-Merkmal der Ahmadiyya-Anhänger ist, dass sie glauben, der von den meisten Moslems erwartete Messias sei bereits gekommen: Mirza Ghulam Ahmad, 1835 in Indien geboren. Er erklärte sich zum ‚Mudschaddid‘, zum religiösen Erneuerer, der auf der Erde erscheint, um das Unrecht zu besiegen.
Aktuell leitet der „fünfte Nachfolger des Verheißenen Messias“, der Kalif Hadharat Mirza Masroor Ahmad, die weltweit 10 Millionen Mitglieder umfassende Gruppierung. In Deutschland gibt es über 52.000 Aktive. Mit 78 Moscheen gehören sie nach Eigenangaben „zu den größeren der islamischen Organisationen“.
Die türkischstämmige Soziologin Necla Kelek hält die Ahmadiyya für „alles andere als weltoffen“, da sie streng patriarchalisch ausgerichtet sei, die Welt in Gläubige und Ungläubige teile und weil dort die Männer entschieden, wie Frauen zu leben hätten. Daher bezeichnet sie es als „Fehlentscheidung“, dass ihr 2013 der Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts verliehen wurde.
Wer allerdings den deutschen Nationalfeiertag auf mehr weltlichere Weise begehen will: Jenseits der offiziellen Feierlichkeiten finden in Berlin mehrere Demonstrationen statt, bei denen sich das Volk aus Ost und West im Straßenprotest vereint.
Weil u. a. hierzulande die Aufarbeitung der Corona-Zeit der Praxis in anderen Ländern noch sehr hinterherhinkt, lautet dieses Jahr eine der Kernforderungen dort: Rücktritt der aktuellen Bundesregierung.