Die SchoWo: Zurück zu den Wurzeln

Kom­men­tar
Die SchoWo war heuer nicht nur nach 2 Jah­ren Zwangs­pause ins Stadt­ge­sche­hen zu­rück­ge­kehrt, son­dern sie geht auch im­mer mehr zu­rück zu ih­ren Wur­zeln. Ur­sprüng­lich vom hie­si­gen Gas­tro­no­mie­ge­werbe ins Le­ben ge­ru­fen, war sie zwi­schen­zeit­lich das Fest der be­wir­ten­den Ver­eine ge­wor­den. In­zwi­schen aber ist von ge­fühlt 30 sol­cher Ver­eine nur noch eine Hand­voll üb­rig­ge­blie­ben. Die DLRG ist schon längst nicht mehr im Boot, wie auch der Tauch­club Bo­nito mit sei­nem ge­grill­ten Fisch auf dem Ar­chiv­platz. Die Rad­bal­ler, die 1. Mu­sik- und Tanz­ver­ei­ni­gung, ver­schie­dene Ab­tei­lun­gen der SG am Bier­aus­schank, der ita­lie­ni­sche A.C.I.T. – alle nicht mehr da­bei.

Da könnte man ja jetzt glatt auf den Ge­dan­ken kom­men, dass die Ver­eins­ge­mein­schaft (VG) über­flüs­sig ge­wor­den wäre. Wo­für braucht man sie ei­gent­lich noch? Die Or­ga­ni­sa­tion samt Wer­bung könnte das Ci­ty­ma­nage­ment voll­ends über­neh­men. Dann bliebe auch dem Ge­mein­de­rat die heikle Dis­kus­sion er­spart, ob man für die­sen „gu­ten Zweck“, den man­che frag­lich fin­den, all­jähr­lich Tau­sende Euro Steu­er­gel­der Zu­schuss ge­neh­migt oder nicht. Denn diese Kos­ten wä­ren dann be­reits im Ge­samt­etat des Ei­gen­be­triebs ent­hal­ten. Auch die Ge­stal­tung des Mu­sik­pro­gramms auf der Markt­platz­bühne müsste nicht mehr auf den Schul­tern der Eh­ren­amt­li­chen aus der VG las­ten. Schließ­lich be­weist das Kul­tur­fo­rum seit Jah­ren im Schloss­hof, wie man ein Pu­bli­kum auch ohne Bal­ler­mann-Hits be­geis­tern kann.

Aber ver­mut­lich sind sol­che Über­le­gun­gen so­wieso schon bald hin­fäl­lig, weil wir alle En­er­gie spa­ren müs­sen, um das Klima zu ret­ten. Dann wird auch die SchoWo, wie wir sie ken­nen, der Ver­gan­gen­heit an­ge­hö­ren. Denn al­les, was zu viel En­er­gie ver­braucht, kommt auf die große Streich­liste: die Licht­show auf der Bühne, alle elek­tro­nisch ver­stärkte Mu­sik, alle Kühl­schränke und Kühl­wa­gen im Freien.

Die Men­schen müss­ten da­bei frei­lich kei­nes­wegs dar­ben. Mu­sik kann auch ohne Ver­stär­ker ein Ge­nuss sein. Jahr­hun­der­te­lange Tra­di­tio­nen zeu­gen da­von. Und zu ver­durs­ten drohte da­bei auch nie­mand, weil ja in den Wirt­schaf­ten, Ca­fés und Knei­pen in der In­nen­stadt al­les vor­han­den ist, was es zum Be­wir­ten braucht: Kü­chen, Kel­ler, Kühl­schränke. De­ren Be­trei­be­rIn­nen bräuch­ten sich nur noch T‑Shirts be­dru­cken las­sen mit dem Motto: „Wel­come back to the roots“.

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