Ankündigung
„Wie sieht die Innenstadt der Zukunft aus?“ fragt sich der CDU-Stadtverband und lädt deshalb am Montag, 27. Juni, um 19 Uhr in die Barbara-Künkelin-Halle. Zwei „ausgewiesene Experten“ werden dort das Thema beleuchten: Wolfgang Schuster und Christian Riethmüller. Ersterer war OB in Schwäbisch Gmünd und Stuttgart, jetzt leitet er das private „Institut für nachhaltige Stadtentwicklung“. Letzterer ist Geschäftsführer der Osiander-Buchhandlungen und Präsidiumsmitglied beim VfB. Im anschließenden Podiumsgespräch wird neben OB Hornikel Claudia Maurer-Bantel als einzige Frau das Wort ergreifen. Sie ist Vorsitzende von SchorndorfCentro.
Stadtplanung diskriminiere Frauen und Mädchen nicht aktiv und bewusst, erklärt Mary Dellenbaugh-Losse, Leiterin des Urbact-Projekts, einem „europäischen Unterstützungsprogramm für nachhaltige Stadtentwicklung“. Vielmehr ist es historisch gewachsen, dass diese aus männlicher Sicht erfolgt und daher der Fokus vornehmlich auf den Bedürfnissen der Männer liegt. Vielen Planern ist noch nicht einmal klar, dass Frauen andere Ansprüche an die Gestaltung des öffentlichen Raums stellen. Diese im Vorfeld stärker zu erfassen, sei unverzichtbar für eine saubere Grundlage jeglicher Planung.
Nach Ansicht der Verkehrsforscherin Meike Spitzner würde beispielsweise mehr Elektromobilität am Grundproblem nichts ändern. Verbesserungen an Radwegen oder Überwachungskameras bekämpfen ihrer Ansicht nach nur Symptome, aber träfen nicht das Problem im Kern.
Bei einem Selbstversuch in der Hamburger Innenstadt hatte die Spiegel-Redakteurin Wiebke Bolle den Eindruck, „als wäre mein Raum automatisch weniger wert als der der Männer“. Sie übte sich darin, entgegenkommenden Männern auf der Straße nicht mehr automatisch auszuweichen.