„Wir wollen ganz viele Leute erreichen“

Seit Fe­bruar 2022 hält die Schorn­dor­fer Frie­dens­in­itia­tive je­den Frei­tag eine Mahn­wa­che auf dem Markt­platz ab. Vo­ri­gen Mo­nat setzte man sich über­dies zu­sam­men, um über neue For­men des Ein­sat­zes für Frie­den zu dis­ku­tie­ren. Das nächste Tref­fen die­ser Art ist am mor­gi­gen Frei­tag, 7. Juli, ab 19 Uhr in der Ma­nu­fak­tur.

Grün­dungs­mit­glied Uwe Glund be­dau­erte bei der Zu­sam­men­kunft im Juni, „dass Freunde, die frü­her mit mir ak­tiv wa­ren, heute für Waf­fen­lie­fe­run­gen sind“. Do­ris Kom­me­rell, eben­falls Grün­dungs­mit­glied vor fünf Jah­ren, er­klärte, sie gebe der Lo­kal­zei­tung all­wö­chent­lich aus­führ­li­ches Ma­te­rial zur Mahn­wa­che, denn „wir wol­len ja ganze viele Leute er­rei­chen“. Lei­der je­doch „war die Presse bis­her nicht son­der­lich in­ter­es­siert“.

Ihr Mann, Ul­rich Kom­me­rell, en­ga­giert sich in der Frie­dens­in­itia­tive, weil „al­les, was mir wich­tig war, auf den Kopf ge­stellt ist“, seit der Ukraine-Krieg be­gann. „Das macht mich fas­sungs­los, är­gert mich und macht mich wü­tend“, er­klärte er in der Vor­stel­lungs­runde. Eva Hart­mann be­dau­erte: „Wenn man das Ver­hal­ten der USA kri­ti­siert, wird man ganz schnell in die Ecke ‚Putin­freund‘ ge­stellt.“

Det­lef Be­une, der In­itia­tor der Gruppe, wünscht sich, dass man am 4. Au­gust zum Ge­den­ken an den US-Atom­bom­ben­ab­wurf auf Hi­ro­shima in Schorn­dorf „auch mal was Grö­ße­res zu­stande bringt“ als die üb­li­che Mahn­wa­che. Ei­nen mög­li­chen An­satz sieht er im Zu­sam­men­schluss mit an­de­ren Be­we­gun­gen, die das glei­che Ziel ha­ben.

„Auf kei­nen Fall Kon­takt auf­neh­men“ will Mar­tin Jae­ger je­doch mit Leu­ten, die sich „mit den Mon­tags­spa­zier­gän­gern ver­bin­den las­sen“, nach al­lem, „was ich von de­nen weiß“. Wor­auf­hin Be­une ent­geg­nete: „Wenn diese Men­schen, die wir noch nicht ken­nen, ge­gen Waf­fen­lie­fe­run­gen und für Ver­hand­lun­gen sind, in­ter­es­siert mich nicht, was sie sonst tun. Wich­tig ist, dass sie von gan­zem Her­zen für den Frie­den sind.“

Als Ul­rich Kom­me­rell be­kannte, dies­be­züg­lich an­de­rer Mei­nung zu sein, meinte Be­une, da eine „Feind­schaft“ her­aus­zu­hö­ren, die nur auf In­for­ma­tio­nen vom Hö­ren­sa­gen be­ruh­ten, und gab zu be­den­ken: „Wenn man nicht zu­sam­men­fin­det, kön­nen wir nichts er­rei­chen.“

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