Kurzmeldung«
Es leben nicht nur zunehmend mehr Migranten in Baden-Württemberg, es wandern auch immer mehr Einheimische ins Ausland ab. Im Jahr 2023 waren es 26 400 Menschen, die ihrem Heimatland den Rücken kehren, teilte das Statistische Landesamt vorigen September mit.
Als Hauptgrund für Abwanderungspläne ermittelte die „Schwäbische Zeitung“ vor kurzem in einer nicht repräsentativen Umfrage „die aktuelle Sicherheitslage“, gefolgt von „ausufernder Bürokratie“ und „hohen Energiepreisen“ sowie „schlechter Migrationspolitik“.
Da wird beispielsweise „Angst vor der steigenden Kriminalität durch unkontrollierte Zuwanderung“ genannt, oder dass frau sich „fremd in ihrem eigenen Land“ fühle. Auch flüchten Leute vor hiesiger „Kriegstreiberei“ in die neutrale Schweiz.
Andere suchen sich ein Land mit niedrigeren Lebenshaltungskosten, „da die Rente in Deutschland nur ‚geradeso zum über die Runden kommen‘ reicht“. Afrika böte sich an, weil es zudem mit wärmeren Temperaturen aufwarte.
Von einem Schorndorfer Ehepaar, das im Begriff ist, nach Ungarn auszuwandern, wurden diese Gründe ebenfalls aufgeführt. Dazu nennen die beiden noch „das Ausgrenzen als Ungeimpfte während der Pandemie“, die „Ächtung und Verunglimpfung Andersdenkender als Nazi“ sowie „wachsende Kriegsgefahr“ nicht zuletzt „durch die anhaltende Kriegsrhetorik der Politiker“.
Ihr neues Heimatland Ungarn werde „eine neue Wirtschaftsmacht in der EU werden, da viele Betriebe Ihre Werke momentan dorthin verlagern oder Schwesterwerke dort aufbauen“. Allen voran die Automobilhersteller wie Daimler, Audi, BMW und deren Zulieferer. Zudem investiere China dort in neue Werke wie z.B. das Batteriewerk der BYD und Werke von HUAWEI.
„Könnte ich heute noch in Deutschland leben? Ich habe meine Zweifel, und ich weiß nicht, ob ich jene, die das bis heute tun, bedauern oder bewundern soll“, schrieb unlängst die nach Russland emigrierte Journalistin Dagmar Henn.
Ihren Abschied aus Deutschland vor drei Jahren hat sie in einem Artikel für den Freidenker-Verband ausführlich begründet.