Kurzmeldung
Weil kleine Parteien an der Fünf-Prozent-Hürde zu scheitern drohen, wollen manche Menschen sie bei der Bundestagswahl nicht wählen. Sie fürchten, sie verschenken damit ihre Stimme. Dem widerspricht der Volkswirtschaftler Norbert Häring aus zwei Gründen: Zum einen sei zu erwarten, dass am 26. September die kleinen Parteien zusammengezählt auf über 10 Prozent aller Stimmen kommen. Was ein deutliches Signal des Souveräns bezüglich der Zufriedenheit mit den großen Parteien aussenden würde. Gingen diese Wählerinnen nicht zur Wahl, sähen die großen Parteien dies allenfalls als Bequemlichkeit oder gar Zustimmung für ihre Politik an.
Zum anderen gebe es durchaus einen Gewinn für die kleinen Parteien, nämlichen einen finanziellen: Bereits ab einem Stimmenanteil von 0,5 Prozent werden sie von der Parteienfinanzierung bedacht. Sie bekommen Geld für ihre weitere Parteiarbeit.
Bei der vorigen Bundestagswahl hatten die „Tierschutzpartei“ und „Die Partei“ diese nötigen 0,5 Prozent der Stimmen errungen. Bei der kommenden Wahl sieht Häring die gleichen Chancen für die „europäisch-modernistische“ Partei „Volt“, für die „basisdemokratische und coronamaßnahmenkritische“ Partei „dieBasis“ sowie die „konservativ“ ausgerichteten „Freien Wähler“.