Ein Überschuss an neugeborenen Jungen

Von den 726 Kin­dern, die 2022 in Schorn­dorf das Licht der Welt er­blick­ten, wa­ren mehr männ­li­chen als weib­li­chen Ge­schlechts, näm­lich 394, was um­ge­rech­net 54 Pro­zent sind. Dies ent­spricht ei­ner Quote von 119 Jun­gen auf 100 Mäd­chen. Eine sol­che kennt man eher von China, wo weib­li­che Fö­ten häu­fi­ger ab­ge­trie­ben wer­den, weil sich Fa­mi­lien we­gen der Ein-Kind-Po­li­tik eher ei­nen Stamm­hal­ter wün­schen. Ähn­li­ches wird mitt­ler­weile auch aus In­dien, Al­ba­nien und Ar­me­nien ge­mel­det.

Für Schorn­dorf gibt Wer­ner Brachat-Schwarz vom Sta­tis­ti­schen Lan­des­amt in Stutt­gart je­doch Ent­war­nung: „Das sind Zu­fäl­lig­kei­ten“, sprich: Das liegt im Rah­men na­tür­li­cher Ab­wei­chun­gen der durch­schnitt­li­chen Quote von 105:100. Im Jahr 2007 lag sie in Schorn­dorf so­gar schon mal bei 132:100, al­ler­dings im Jahr 2000 auch bei nur 89:100.  

Im Üb­ri­gen wird der Män­ner­über­schuss im Lauf der Zeit stets wie­der ein­ge­büßt. Zum ei­nen er­rei­chen im Ver­hält­nis mehr Mäd­chen als Bu­ben das Ein­schu­lungs­al­ter, und in der Al­ters­spanne zwi­schen 15 und 25 Jah­ren ster­ben eben­falls deut­lich mehr männ­li­che Ju­gend­li­che bzw. junge Män­ner. Sta­tis­ti­ker er­klä­ren es sich da­mit, dass diese in dem Al­ter toll­küh­ner agie­ren als Mädchen/​junge Frauen, wie etwa in Form von Mut­pro­ben oder beim Au­to­fah­ren, was mit­un­ter töd­lich en­det. Par­al­lel dazu wird bei ih­nen in die­sem Al­ter aber auch eine er­höhte Zahl an Sui­zi­den ver­zeich­net.

Da zu­dem Frauen im Durch­schnitt län­ger le­ben als Män­ner, stel­len sie ins­ge­samt ge­se­hen nach wie vor die Mehr­heit der Be­völ­ke­rung in Deutsch­land: ak­tu­ell 42 Mil­lio­nen, und so­mit über 1 Mil­lion mehr als Män­ner.

Kor­rek­tur (26. Ja­nuar 2023):
In der ur­sprüng­li­chen Fas­sung stand fälsch­li­cher­weise, dass sich die Quo­ten-An­ga­ben für die Jahre 2007 und 2000 auf ganz Ba­den-Würt­tem­berg statt auf Schorn­dorf be­zie­hen. Ebenso wurde der Tipp­feh­ler im Ab­satz zu­vor („119 Jun­gen auf 110 Mäd­chen“) in „119 Jun­gen auf 100 Mäd­chen“ kor­ri­giert.

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