Künkelinpreisträgerin Reschke kritisiert Kollegin

Kurz­mel­dung«
Als „ein biss­chen rechts­extrem“ ließ Jour­na­lis­tin Anja Reschke Ende Juli in ih­rer Fern­seh­sen­dung eine Hand­puppe die Sen­dung „Klar“ ih­rer Kol­le­gin Ju­lia Ruhs be­zeich­nen. In die­ser war un­ter dem Thema „Mi­gra­tion: Was falsch läuft“ u.a. ein Va­ter zu Wort ge­kom­men, des­sen 17-jäh­rige Toch­ter von ei­nem Asyl­be­wer­ber er­sto­chen wurde.

Über das „biss­chen rechts­extrem“ äu­ßerte die stell­ver­tre­tende Haupt­ab­tei­lungs­lei­te­rin Ca­rola Conze des NDR Be­dau­ern und be­zeich­nete es als „sa­ti­ri­sche Zu­spit­zung“.

Gleich­wohl sorgte dies so­wie ein of­fe­ner Brief von wei­te­ren Kol­le­gIn­nen des NDR da­für, dass Ju­lia Ruhs ge­kün­digt wurde.

Als Anja Reschke vor neun Jah­ren in Schorn­dorf den Bar­bara-Kün­ke­lin-Preis aus den Hän­den des da­ma­li­gen SPD-Ober­bür­ger­meis­ters ent­ge­gen­nahm, freute sie sich „wahn­sin­nig“ über diese Aus­zeich­nung.

Grund für die Ver­lei­hung war sei­ner­zeit Resch­kes Kom­men­tar in der den ARD-„Tagesthemen“ vom 5. Au­gust 2015, in dem sie auf­rief: „Hass-Schrei­bern“ müsse man „Pa­roli bie­ten“.

Darin hatte sie pro­gnos­ti­ziert, dass ihr von An­ders­den­ken­den „wie üb­lich“ For­mu­lie­run­gen à la „Scheiß-Ka­na­ken!“ und „Die soll man an­zün­den!“ an den Kopf ge­wor­fen wür­den.

Bei der Preis­ver­lei­hung in Schorn­dorf zi­tierte Ihr Lau­da­tor, Kuno Ha­ber­busch, aber zu­nächst po­si­tive Re­ak­tio­nen, wie bei­spiels­weise von Thors­ten Mi­chels, der ge­mailt hatte: „Las­sen Sie sich nicht ein­schüch­tern oder auch be­ir­ren. Wir, die Auf­rech­ten, sind das Volk und nicht diese ver­irr­ten See­len.“

Als Bei­spiel für „Hass­mails“ führte Ha­ber­busch dann un­ter an­de­rem ei­nen „an­geb­li­chen“ Herrn Achim Pelck­mann an, der schrieb: „Sie sind eine Gal­li­ons­fi­gur die­ser Lü­gen­presse. Sie for­dern den Un­ter­gang ih­res ei­ge­nen Vol­kes. Das ist Krieg ge­gen das deut­sche Volk.“

Da­bei habe Reschke nach ei­ge­nen An­ga­ben in den „Ta­ges­the­men“ doch „nur kom­men­tiert“, wört­lich: „Es ist nur eine Mei­nung. Die darf man äu­ßern“.

Ne­ben dem Kün­ke­lin­preis hat die 52-jäh­rige Reschke laut Wi­ki­pe­dia seit 2000 noch elf wei­tere Aus­zeich­nun­gen er­hal­ten.

Au­ßer­dem war sie Vor­stands­mit­glied beim „Netz­werk Re­cher­che“. Diese „Nicht-Re­gie­rungs-Or­ga­ni­sa­tion“ wurde von der Re­gie­rung mit 22.000 Euro aus dem För­der­pro­gramm „De­mo­kra­tie le­ben“ be­dacht, aus dem auch das „Schorn­dor­fer Bünd­nis ge­gen Ras­sis­mus und Rechts­extre­mis­mus“ För­der­mit­tel er­hielt.

In­ter­es­san­ter­weise be­kam fünf Jahre spä­ter, im Jahr 2021, mit Dunja Ha­yali er­neut eine Jour­na­lis­tin den Kün­ke­lin­preis ver­lie­hen. Eben­falls für „Ih­ren Mut“, sich mit Hass­mails aus­ein­an­der­zu­set­zen.

Und der Ober­bür­ger­meis­ter lobte auch da die „klare Hal­tung“ der Preis­trä­ge­rin, ihr „Ein­tre­ten für un­sere De­mo­kra­tie und ge­gen rechte Hetze“.

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