Kurzmeldung«
Die Gemeinde Traitsching in Bayern hat ihr Freibad ohne Zuschüsse saniert: „schneller, größer und günstiger“, wie das Kommunal-Magazin berichtet. Sie schlug eine Förderung von 150.000 Euro aus.
Dadurch sei die Sanierung laut Bürgermeister Jowad Marchl innerhalb von sechs Monaten über die Bühne gegangen. Das Ausfüllen der Förder-Anträge hätte deutlich mehr Zeit beansprucht.
Außerdem waren die Zuschüsse mit Auflagen verbunden, so dass das Schwimmbecken am Ende hätte kleiner ausfallen müssen.
Desgleichen setzte die Kommune ein Kindergarten-Projekt innerhalb eines halben Jahres um, weil es auf eine „zweijährige Genehmigungsodyssee“ verzichtete. Fazit von Marchl: „Förderung muss man sich leisten können.“
Bereits vor 4 Jahren hatte ein Kämmerer dem Kommunal-Magazin die Tücken der Zuschuss-Praxis offenbart. Angesichts von 2.600 Förderprogrammen könnte auch ein einzelner Wirtschaftsförderer im Rathaus nicht viel erreichen.
Als Beispiel für komplizierte Auflagen nennt er eine Förderung von Flutlichtanlagen auf Sportplätzen. In deren Genuss kämen aber nur Vereine. Daher müsste die Gemeinde diese Anlage an den Verein verpachten, um so an die Förderung zu kommen.
Überdies bestehe jederzeit die Gefahr, dass der Zuschuss verfalle, wenn beim Ausfüllen ein Fehler passiert ist.
Und er berichtet aus eigener Erfahrung, dass man in seinem Ort „eine größere und teurere Halle gebaut“ habe als notwendig, „weil wir noch Fördermittel nutzen wollten, die vorschreiben, dass ein gewisser Anteil von Verwaltungsbüros im Bau enthalten sein muss.“
Das habe „Mittel gebunden, die nicht unbedingt nötig waren“.